Wolfsburg setzt ein 20-Millionen-Zeichen
Der Transfer von Gustavo verrät den Abschied des VfL von kurzlebiger Bescheidenheit.
Wolfsburg. Bescheidenheit war gestern, Klotzen ist angesagt: Der VfL Wolfsburg hat mit dem Rekordtransfer von Bayern-Star Luiz Gustavo die vorübergehende Bescheidenheit beendet. Der spektakuläre Coup kostet die finanzstarken Niedersachsen eine Ablösesumme von rund 20 Millionen Euro. „Das Zeichen, das wir mit der Verpflichtung gesetzt haben, ist deutlich. Wir wollen etwas bewegen“, sagte VfL-Trainer Dieter Hecking.
Gustavo unterzeichnete beim VfL, der in dieser Saison nicht im Europapokal spielt, einen Fünfjahresvertrag. Die lange Laufzeit unterstreicht die internationalen Ambitionen, die der deutsche Meister von 2009 mit der Verpflichtung des brasilianischen Nationalspielers verbindet. „Wir haben Pläne und Visionen“, sagte Allofs. „Der VfL wollte mich von Anfang an. Das ist einer der Gründe, weshalb ich hier bin. Wolfsburg ist ein Top-Verein“, sagte Gustavo. Zur Wahrheit gehört aber auch: Als Nationalspieler konnte er es sich kaum leisten, beim Rekordmeister keine Spielpraxis vor der WM 2014 in seinem Heimatland sammeln zu dürfen.
In München hatte er für sich unter Trainer Pep Guardiola keine Chance mehr gesehen. „Er ist ein feiner Mensch und ein großer Fußballspieler“, kommentierte Guardiola den Wechsel. „Er kennt meine Meinung über seine Positionssituation. Es war seine Entscheidung, den FC Bayern zu verlassen.“
Laut Rummenigge hatten sich auch ausländische Clubs um den Brasilianer bemüht, der im Januar 2011 für rund 17 Millionen Euro von Hoffenheim nach München gekommen war. Darunter sollen auch der FC Barcelona und Arsenal London gewesen sein.
Doch Gustavo wollte mit seiner Familie „in Deutschland bleiben“. Mit seinen Landsleuten Diego — er war mit rund 15 Millionen Euro Wolfsburger Transfer-Rekordhalter — und Naldo bildet Gustavo nun eine brasilianische Achse. Vielleicht schon am Samstag gegen den FC Schalke. Hecking: „Das kann gut sein.“