Achtelfinale schon wieder Endstation für Arsenal
London (dpa) - Nach dem verpassten Achtelfinal-Wunder mochte Arsenal-Kapitän Per Mertesacker nichts von den Ausreden seines Trainers Arsène Wenger wissen. „Die bessere Mannschaft ist weiter. Monaco hat es verdient“, bekannte der deutsche Fußball-Weltmeister.
Die Londoner hatten trotz eines 2:0-Rückspielsiegs im Fürstentum zum fünften Mal in Serie das Viertelfinale der Champions League verpasst. Der frustrierte Coach Wenger indes zählte null Torschüsse von Monaco und behauptete deshalb: „Jede Niederlage tut weh, aber wir haben nicht verloren.“
So einfach mochte es sich Abwehrchef Mertesacker nicht machen. Der Routinier verwies auf die peinliche Darbietung seines Teams beim 1:3 im Hinspiel, die Arsenal letztlich erneut das Ticket für die Runde der besten acht Teams Europas kostete. „Sie waren im ersten Spiel viel besser“, analysierte Mertesacker.
Deprimiert waren der Verteidiger und Weltmeister-Kollege Mesut Özil nach der gescheiterten Aufholjagd vom Rasen des Stade Louis II geschlichen. „Es ist hart, nach so einem Ergebnis und so einem Spiel auszuscheiden“, twitterte Özil.
Das Aus für Arsenal war letztlich völlig überflüssig. Anders als im Hinspiel hatte der Premier-League-Topclub diesmal den Gegner unter Kontrolle und stand nach Treffern von Olivier Giroud (36.) und Aaron Ramsey (79.) dicht vor der Wende. Am Ende fehlte ein Tor.
Da half auch die Erfahrung von 15 Achtelfinal-Teilnahmen in Serie für Arsenal nicht. „Es ist immer die gleiche Leier. Unsere Leistung in den Hinspielen ist katastrophal“, schimpfte Mertesackers Abwehrkollege Laurent Koscielny. Beim 0:2 oder 1:3 gegen Bayern München in den vergangenen beiden Jahren hatten die Gunners ebenfalls praktisch schon im ersten Spiel alles verloren. Genauso lief es beim 0:4 beim AC Mailand in der Saison 2011/2012.
Mitleid hatten Monacos Profis verständlicherweise nicht. Trainer Leonardo Jardim atmete nach dem Abpfiff durch, wischte sich den Schweiß von der Stirn und sagte: „Das war das schwerste Spiel der Saison für uns“.
Der Portugiese gab den Gunners sogar einen Seitenhieb mit und warnte vor der Viertelfinal-Auslosung am Freitag mit Schadenfreude: „Nun wollen alle bestimmt gegen uns spielen. Das wollte auch Arsenal vor dem Achtelfinale. Die haben so getan, als sei das Duell gegen uns schon gewonnen.“
Die französische Zeitung „L'Équipe“ feierte das Weiterkommen Monacos auf Seite eins mit den Worten: „Ins Schleudern gebracht, beherrscht, geschlagen, aber QUALIFIZIERT!“ Erstmals seit 2010 stehen zwei Teams aus der französischen Ligue 1 im Viertelfinale der Königsklasse. Gefeiert wurde vor allem „Super-Suba“: Torwart Danijel Subasic sei mit seinen tollen Paraden der große Held gewesen, schrieb „L'Équipe“. Monacos Mittelfeldspieler Nabil Dirar sagte: „Nach dem 0:2 haben wir viel gelitten, aber am Ende eines großen Spiels habe wir es geschafft“.