Bei Schalke-Sieg: Weiterer Startplatz für Liga
Berlin (dpa) - Sollte der FC Schalke 04 am 28. Mai in London die Champions League gewinnen, erhält die Fußball-Bundesliga in der kommenden Saison einen zusätzlichen Platz in der Königsklasse.
Das automatische Startrecht für den Titelverteidiger führte die Europäische Fußball-Union (UEFA) im Jahr 2005 ein, nachdem der FC Liverpool das Champions League-Finale gewonnen, sich als Fünfter der Premier League aber nur für den UEFA-Cup qualifiziert hatte. Der Titelhalter ist in jedem Fall für die Gruppenphase gesetzt.
Von der sogenannten „Lex Liverpool“ könnten nun auch die Schalker profitieren, die als Bundesliga-Neunter keine Chance mehr haben, sich sportlich für die europäische Meisterklasse zu qualifizieren. Der deutschen Eliteliga stehen im Moment zwei feste Startplatze zu, der Dritte bestreitet Qualifikationsspiele zum Erreichen der Champions League. Von 2012 an erhält die Bundesliga über die UEFA-Fünfjahreswertung einen dritten festen Startplatz.
Weil sich der englische Verband FA vor sechs Jahren weigerte, dem Tabellenvierten FC Everton das Champions League-Startrecht zugunsten von Liverpool zu entziehen, verfügte die UEFA die Ausnahmeregelung, dass die „Reds“ in der ersten Qualifikationsrunde antreten durften. Damals stellte zum ersten und bisher einzigen Mal ein Verband fünf Teilnehmer.
In einer ähnlichen Situation hatte der spanische Verband RFEF im Jahr 2000 anders entschieden. Als Champions League-Sieger beendete Real Madrid die Primera Division als Fünfter und hätte nur im UEFA-Pokal spielen dürfen. Die RFEF entzog jedoch dem Vierten Real Saragossa das Startrecht und machte den Weg für Madrid frei, erneut in der Champions League anzutreten.