Brych nach Phantomtor souverän - Messi rettet Barca
Madrid (dpa) - Mit konzentrierter Miene und selbstsicherem Gang führte Felix Brych die Mannschaften aufs Feld. Viele Augen waren beim Champions-League-Duell zwischen dem AC Mailand und FC Barcelona auf den deutschen Fußball-Schiedsrichter gerichtet.
Das Missgeschick, als Brych im Bundesligaspiel zwischen Hoffenheim und Leverkusen ein Phantomtor anerkannte, hatte auch in Spanien und Italien für Aufsehen gesorgt. Doch Brych ließ sich nicht irritieren, zeigte am Dienstag eine souveräne Leistung. Dennoch machte ein spanischer Fernsehkommentator bei einem Schuss ans Außennetz eine Anspielung auf das Phantomtor.
Brychs Leistung interessierte in Spanien und Italien jedoch nur am Rande. Vielmehr stand die Leistung von Lionel Messi bei seinem Comeback in der Königsklasse im Mittelpunkt. Mit seinem Treffer zum Ausgleich (23. Minute) bewahrte der Weltfußballer Barcelona beim 1:1 (1:1) vor einer Niederlage. Zuvor hatte Robinho (9.) die Rossoneri in Führung geschossen. „Messi und Punkt. Auf den Argentinier ist immer Verlass“, schrieb „El Mundo Deportivo“, über den 26-Jährigen. „Entzückender Messi“, kommentierte der italienische „Corriere dello Sport“, „Barcelona gleicht mit der Magie von Leo aus.“
Trotz des gelungenen Comebacks war das Remis für die Spanier eine Enttäuschung. „Der FC Barcelona macht sich in Mailand klein. Die Blau-Roten haben ihre Einzigartigkeit verloren“, schrieb „El País“. „Wir können derzeit keine Triumphe feiern wie zu Saisonbeginn“, gab Trainer Gerardo Martino zu. Der Dämpfer macht den Fans Sorgen für das Derby gegen Real Madrid. Das Spiel der Katalanen war einfallslos, im Clásico am Samstag wird Barcelona einen Gang zulegen müssen.
Während Barcelona mit seinem Gedanken nach der Partie schon wieder bei den Ligapflichten war, genoss der AC Mailand den Moment. Nach dem bislang enttäuschenden Saisonverlauf und Platz acht in der Serie A ist ein Punktgewinn gegen den spanischen Meister für die Fans der Rossoneri schon ein Erfolg. Vor allem der Brasilianer Kaká, der vor der Saison von Real Madrid nach Italien zurückgekehrt war, überzeugte bei seinem ersten Auftritt in dieser Champions-League-Saison.
Trainer Massimiliano Allegri lobte: „Eine außergewöhnliche Partie. Und ich rede nicht nur von der Technik, sondern auch vom Einsatzwillen.“ Der frühere Weltfußballer selbst sagte zufrieden: „Ich habe diese Stimmung gebraucht, die Zuneigung der Fans.“
Neben Kaká und Messi spielte sich am Dienstag auch ein weiterer Stürmer in den Blickpunkt der Königsklasse. Diego Costa erzielte beim 3:0 (2:0)-Auswärtssieg von Atletico Madrid über Austria Wien zwei Tore, in der spanischen Primera División führt er mit zehn Treffern die Torschützenliste an.