Faire Borussen-Fans rührten Schiri Rizzoli zu Tränen
London (dpa) - Schiedsrichter Nicola Rizzoli hat nach dem Champions-League-Finale im Wembleystadion aus Rührung über die fairen Fans von Borussia Dortmund geweint.
„Als am Ende der Siegerehrung auch die Borussia-Fans applaudierten, fiel die ganze Anspannung von mir ab und ich war bewegt“, sagte der Italiener der „Gazzetta dello Sport“. In seiner Heimat ist Rizzoli eher an Fan-Randale und rassistische Sprechchöre gewöhnt, von den BVB-Anhängern wurde er zumindest nicht lautstark ausgebuht.
Mit seiner Leistung beim 2:1-Sieg von Bayern München war er zufrieden. „Ich war sicher, dass ich gut gewesen bin“, erzählte der 41-Jährige. Bayern-Torschütze Arjen Robben und BVB-Trainer Jürgen Klopp hätten ihm nach dem Spiel gratuliert. „Aber ich habe das Urteil von Pierluigi Collina abgewartet“, berichtete der Architekt aus Bologna. Erst als der Chef der UEFA-Schiedsrichterkommission das gesamte Team in der Kabine gelobt hat, hätten sie gefeiert, sagte Rizzoli.
Beiden Teams machte er ein großes Kompliment: „Ich musste nur wenige Fouls pfeifen“, meinte Rizzoli, der sonst für viele Gelbe Karten bekannt ist. Die Atmosphäre in Wembley sei aber entspannt und von gegenseitigem Respekt geprägt gewesen. „In der Serie A hat man mehr Mühe, das Champions-League-Finale war einfacher“, fand Rizzoli.
Allerdings übersah er einen rotwürdigen Tritt von BVB-Stürmer Robert Lewandowski auf den Fuß des am Boden liegenden Jérôme Boateng. Zudem ließ der Referee Franck Ribéry trotz eines Ellbogenschlags gegen Lewandowski auf dem Platz. Auch Münchens Verteidiger Dante hätte sich über eine Gelb-Rote Karte nach einem Tritt gegen Marco Reus nicht beklagen dürfen. Einen Platzverweis für Dante hatte auch BVB-Coach Klopp nach der Partie als zwingend notwendig bezeichnet.