Fiesta für Fußball-Ästheten: Barça unter Zugzwang

Düsseldorf (dpa) - Schon das erste Duell war ein Freudenfest für Fußball-Ästheten. Und auch das Achtelfinal-Rückspiel zwischen dem FC Barcelona und dem FC Arsenal verspricht höchste Unterhaltung.

Fiesta, Feinkost, Fußballzauber - Vorhang auf für einen weiteren Festakt auf europäischer Bühne. Zwei Wochen nach dem spektakulären 1:2 im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Arsenal steht der als Titelfavorit gehandelte FC Barcelona im zweiten Duell der beiden spielstärksten Teams des Kontinents am Dienstag unter Zugzwang. Mittelfeldspieler Javier Mascherano versprach ein Offensivfeuerwerk: „Wenn wir sterben müssen, dann zumindest ohne unsere Philosophie zu verlieren.“

Die Ausgangslage für die Katalanen ist kritisch, die Zuversicht jedoch noch immer riesengroß. Zweifel am Einzug in die nächste Runde halten sich in Grenzen. Zu frisch sind die Erinnerungen an das grandiose 4:1 im vergangenen Jahr über Arsenal, als Regisseur Lionel Messi mit vier Toren das altehrwürdige Camp Nou ins Wanken brachte und das Team aus London nach einem 2:2 im Hinspiel fast allein aus dem Viertelfinale des Wettbewerbs schoss. „Mach' es nochmal, Messi“, schrieb das katalanische Fachblatt „Sport“ voller Hoffnung auf eine erneute Gala des Argentiniers.

Der großen Show der zahlreichen Ausnahmekönner hüben wie drüben kann auch der kranke Barça-Coach Josep Guardiola nicht widerstehen. Trotz eines schmerzhaften Bandenscheibenvorfalls verließ er am die Klinik, um das Team auf die Partie gegen den Tabellenzweiten der Premier League einzuschwören. Wegen eines Bandscheibenvorfalls war der 40-Jährige Coache fünf Tage lang stationär behandelt werden. Die Ärzte erlaubten Guardiola das Training vor dem Spiel zu leiten. Als seine Rückenschmerzen vor zwei Wochen begannen, dachte der Trainer zunächst an einen Hexenschuss. Die genaue Diagnose erfuhr Guardiola, als er nach dem Liga-Sieg beim FC Valencia (1:0) in eine Klinik in Barcelona gebracht werden musste.

Doch die Barca-Profis sind ohnehin ausreichend motiviert: „Ich freue mich auf einen magischen Abend“, sagte Torhüter Victor Alvés. Allerdings muss der souveräne Tabellenführer der Primera Division weiter auf den verletzten Abwehrchef Carles Puyol und den gesperrten Gerard Pique verzichten. Dem Gast fehlen Theo Walcott und Robin van Persie, der beim Hinspiel mit seinem Treffer zum 1:1 die Wende eingeleitet hatte. Anders als im vorigen Jahr will Arsenal diesmal im Angriffswirbel der Katalanen nicht untergehen: „Es wird sehr wichtig für uns sein, gut zu verteidigen“, sagte Coach Arsène Wenger und pries den Gegner als „effektivstes Offensivteam der Welt“.

Weniger Spektakuläres als im ausverkauften Camp Nou wird für das zweite Champions-League-Spiel des Abends zwischen dem ukrainischen Spitzenreiter Schachtjor Donezk und AS Rom erwartet. Nach der überraschenden 2:3-Schlappe vor heimischer Kulisse vor zwei Wochen droht dem italienischen Vizemeister das Aus.

Allerdings ging es bei den Römern seit dem Amtsantritt des neuen Trainers Vincenzo Montella vor zwei Wochen aufwärts. Zudem ist Kapitän und Roma-Urgestein Francesco Totti wieder fit. „Wir müssen in der Ukraine das perfekte Spiel abliefern und fahren sicherlich nicht als Favorit in die Ukraine“, sagte Roma-Direktor Giampaolo Montali. Roms Verteidiger Nicolas Burdisso: „Wir stehen vor einem Schlüsselspiel dieser Saison. Wenn wir gewinnen und weiterkommen, würde sich alles für uns ändern.“