Kapitän Kehl: „Das Beste kommt zum Schluss“
Beim BVB bestimmen zwei Personalien die Vorbereitung: Werden Götze und Hummels fit?
Dortmund. Die Spielwiese der Interpretationen ist groß. Als sorglos könnte man den Auftritt von Borussia Dortmund bezeichnen, meint man es gut mit dem Champions-League-Finalisten, der in vier Tagen in London nach den Sternen greifen will. Auch der Begriff Arroganz hat nach dem 1:2 (1:0) gegen Hoffenheim eine Existenzberechtigung. Was aber, wenn der BVB bei der missglückten Generalprobe einfach nur platt war und deshalb das Bundesliga-Finale überraschend verdaddelte?
Nach der vieldiskutierten Pleite gegen die Kraichgauer gibt es wenige Tage vor dem Endspiel gegen Bayern München deutlich mehr Frage- als Ausrufezeichen. Das nachhaltigste steht hinter zwei Nationalspielern. Wird Mario Götze nach seinem Muskelfaserriss wieder fit? Und was ist mit dem Fußgelenk von Mats Hummels?
Ausgerechnet der Abwehrchef leitete die Pleite gegen Hoffenheim ein. Erst schlug er ein Luftloch, dann holte er bei seiner folgenden Rettungsaktion Kevin Volland von den Beinen. Der Anfang vom Ende. Sead Salihovic verwandelte den Elfmeter — 1:1, Hummels humpelte vom Platz, weil er bei seinem Foul umgeknickt war. Erfreulich — beim BVB-Abwehrchef ist kein Band gerissen, das Gelenk dafür extrem gedehnt. Zudem legte er ein Bekenntnis zum Club ab. Er habe nie erwogen, Dortmund den Rücken zu kehren. „Es gab keine Kontakte. Weder zu Barcelona noch zu einem anderen Verein“, sagte er dem „Kicker“.
Das Rot gegen Torhüter Roman Weidenfeller, der Sven Schipplock im Strafraum von den Beinen holte, machte den missglückten Tag „rund“ — Salihovic verwandelte auch den zweiten Elfmeter. Das 2:1 hievte die Kraichgauer auf den Relegationsplatz, weil bei Marcel Schmelzers Ausgleichstor Robert Lewandowski im Abseits stand.
Das Beste kommt zum Schluss — so lautet das Motto beim BVB in diesen Tagen. Von Kapitän Sebastian Kehl nach dem Abpfiff trotzig per Mikro in Richtung der Südtribüne formuliert.
Auf die Bundesliga bezogen trifft das nicht zu. Da wurden die letzten drei Spiele nicht gewonnen. Zwei von neun Zählern sind nicht zwangsläufig ein Mutmacher für das Finale der Königsklasse. „Jetzt werden wir die Schäfchen zählen und eine Mannschaft mit Champions-League-Gesicht aufstellen“, sagte Trainer Jürgen Klopp forsch. Vielleicht auch gepusht durch den Blick auf die Historie. Dem Sieg in der Königsklasse 1997 war in der Bundesliga eine Niederlage gegen den HSV vorausgegangen — ebenfalls mit 1:2.