Messi brilliert - Özils Arsenal mit Luft nach oben
Hannover (dpa) - Ausnahmekönner Lionel Messi blieb nach seiner Drei-Tore-Gala gewohnt bescheiden, Mesut Özil war nach seiner Champions-League-Premiere für den FC Arsenal erleichtert.
„Drei Punkte - ein perfekter Start in die CL“, twitterte Özil, der unauffällig spielte. Bei Olympique Marseille mühten sich die Londoner mit Özil und Per Mertesacker zu einem glanzlosen 2:1-Erfolg. Ihr weiter verletzter Nationalmannschaftskollege Lukas Podolski befand: „Gut gemacht, Jungs!“
Noch besser machte es Messi im Spiel gegen Ajax Amsterdam. Mit drei Treffern trug er entscheidend zum 4:0-Erfolg seines FC Barcelona bei. „Es war wichtig, mit einem Sieg zu starten - vor allem, weil wir zu Hause gespielt haben.“ Nun jagt der 26-Jährige den Torrekord von Raúl. Der Spanier, ehemals in Diensten von Real Madrid und Schalke 04, ist mit 71 Treffern der beste Schütze der Champions-League-Geschichte.
Messi steht nach seinen drei Treffern gegen Ajax bei 62 Treffern - die Bestmarke wackelt und könnte noch in dieser Saison übertroffen werden. Messi konterte mit seinen Treffern auch die Gala seines persönlichen Konkurrenten Cristiano Ronaldo, der bei Real Madrids 6:1 gegen Galatasaray am Abend zuvor ebenfalls drei Tore geschossen hatte.
Der Argentinier stellte am ersten Spieltag der Gruppenphase Barças 57-Millionen-Zugang Neymar klar in den Schatten. Das 1:0 erzielte Messi mit einem raffinierten Freistoß in die Torwartecke (22.), vor dem 2:0 tanzte er die komplette Defensive der bemitleidenswerten Niederländer aus (55.). Nach Gerard Piqués 3:0 (69.) stellte Messi per Flachschuss von der Strafraumkante den Endstand her (75.). „Insgesamt war es ein toller Auftritt von uns“, sagte der Mann des Abends.
Barça führt nach dem 4:0 gegen Ajax die Gruppe H an. An zweiter Stelle liegt der AC Mailand, der sich im heimischen Stadion gegen Celtic Glasgow schwertat. Erst in der Schlussphase schossen Cristian Zapata (82.) und Sulley Muntari (86.) den Ex-Club von Kevin-Prince Boateng zu einem standesgemäßen 2:0-Sieg. Der deutsche Schiedsrichter Wolfgang Stark hatte keine größeren Probleme mit der Partie.
Der FC Arsenal, der bis Ende des Jahres auf Podolski verzichten muss, tat sich in Marseille schwer. „Das war ein kniffliges Spiel. Mir war klar, dass Marseille sehr fokussiert sein würde. Sie wussten, dass sie nichts zu verlieren hatten“, sagte Arsenal-Trainer Arsène Wenger. Die Tore für die „Gunners“ schossen Theo Walcott (64.) und Aaron Ramsey (84.). Jordan Ayew konnte in der Nachspielzeit nur noch den Anschluss für Marseille herstellen, das am 1. Oktober der nächste Gegner von Borussia Dortmund in Gruppe F ist.
Eine Blamage leistete sich in der Schalker Gruppe der FC Chelsea. Der Champions-League-Sieger von 2012 unterlag an der Stamford Bridge dem FC Basel mit 1:2. „Unserer Mannschaft fehlt die Reife und der Persönlichkeit, um mit schwierigen Situationen umzugehen“, klagte Trainer José Mourinho, der gegen Basel erst die dritte Niederlage in einem Champions-League-Vorrundenspiel kassierte. Der deutsche Nationalspieler André Schürrle stand gegen den Schweizer Meister nicht im Kader.
In der Gruppe G setzte sich Atletico Madrid mit einem 3:1-Erfolg gegen Zenit St. Petersburg an die Tabellenspitze. Damit verbuchte das spanische Quartett ebenso wie die Engländer eine Start-Bilanz von drei Siegen und eine Niederlage. Eine weiße Weste besitzt Portugal. Einen Tag nach Benfica Lissabon (2:0 gegen Anderlecht) kam der FC Porto bei Austria Wien zu einem 1:0-Sieg.