Michael Ballack: „Es ist nichts entschieden“
Leverkusen (dpa) - Fragen an den früheren Nationalspieler Michael Ballack nach dem 2:1-Sieg von Bayer Leverkusen in der Champions League gegen den FC Valencia.
Es war eine kuriose Partie. In der ersten halben Stunde trat Ihre Elf völlig verunsichert auf und stand vor einem Debakel. Nach der Halbzeitpause kam die wundersame Wende zum 2:1. Wie haben Sie das erlebt?
Ballack: „Mit dem Ergebnis können wir zufrieden sein und auch, wie wir zurückgekommen sind. Das war ein Spiel mit zwei Gesichtern. Die erste Halbzeit war ziemlich das Schlechteste, was ich als Fußballer mitgemacht habe. Unser Spiel war geprägt von Nervosität und Fehlern. Für mich ist nicht erklärbar, warum die Mannschaft so verunsichert war. Es war dann positiv, dass wir den Schalter umlegen konnten und uns mit einer kämpferischen Leistung befreit haben.“
Ist es in der Halbzeitpause in der Bayer-Kabine laut geworden?
Ballack: „Wenn du so eine Verunsicherung hast, bringt es wenig, wenn man noch laut wird. Es war keine Lethargie, sondern eine Verunsicherung.“
Sidney Sam und andere Spieler sind nach Sams Siegtor zum 2:1 zu Trainer Robin Dutt geeilt. War das ein Akt der Solidarität mit dem in die Kritik geratenen Chefcoach?
Ballack: „Ich denke, man sollte es nicht überbewerten, wenn man mal zum Trainer läuft oder nicht. Es ist keine einfache Phase für den Trainer. Wir hatten ein hervorragendes Jahr, die Messlatte liegt hoch, daran wird die Mannschaft gemessen. Gegen Mainz und Köln haben wir Punkte liegen gelassen, da muss sich die Mannschaft Kritik gefallen lassen und damit leben. Die Mannschaft hat Potenzial und Klasse.“
Bayer hat den zweiten Platz in der Gruppe E hinter dem FC Chelsea und vor dem FC Valencia verteidigt, liegt vier Punkte vor den Spaniern. Ist der Einzug in das Achtelfinale der Champions League fast geschafft?
Ballack: „Es war ein wichtiger Sieg, und es sieht gut aus. Es ist aber noch nichts entschieden. Wichtig ist, wie der direkte Vergleich in zwei Wochen in Valencia ausgeht. Das allerwichtigste Spiel kommt also noch.“