Michael Ballack: „Wenn Schluss ist, ist Schluss“
Leverkusen (dpa) - Fragen an den Leverkusener Profi Michael Ballack, dessen 100. Europacup-Einsatz im Champions-League-Spiel gegen den FC Chelsea (2:1) mit dem Einzug ins Achtelfinale gekrönt wurde:
Europacup-Jubiläum, Sieg gegen Ihren Ex-Verein FC Chelsea und der Einzug ins Achtelfinale der Champions League. War dies eine besondere Partie für Sie?
Michael Ballack: „Es war kein Spiele wie jedes andere. Nach meinem 100. Europacupspiel mit einem Sieg rausgehen, da bin ich froh.“
Sie haben zuletzt die Einstellung im Bayer-Team kritisiert. Sind Sie nach dem Chelsea-Spiel zufrieden?
Ballack: „Wir müssen einfach noch mehr an uns glauben. Wir haben eine tolle Mannschaft, nur manchmal verkaufen wir uns unter Wert. Das sieht man an unserer Position in der Liga. Das ist einfach nicht unser Anspruch. Und da kommt man nur weg, wenn man es auch anspricht und sich mehr reibt und nicht alles dem Zufall überlässt. Das ist normal, dass ich es anspreche.“
Wähnen Sie Bayer nach dem Erfolg über Chelsea auf einem guten Weg?
Ballack: „Auf jeden Fall. Nun überwintern wir erstmal in der Champions League und hoffen uns bis zur Winterpause so zu verbessern, dass wir im neuen Jahr angreifen können.“
Was ist im Achtelfinale möglich?
Ballack: „Das lassen wir erstmal auf uns zukommen. Es ist noch wichtig, was im letzten Spiel gegen den KRC Genk rauskommt. Wir wollen Gruppenerster werden, vielleicht ist es dann etwas einfacher.“
Könnte der Erfolg über Chelsea auch einen Effekt auf die Bundesliga haben, in der sie Tabellenplatz sieben innehaben?
Ballack: „Das gibt der Mannschaft Auftrieb, auch wenn ich heute teilweise gemerkt habe, dass der richtige Glaube gefehlt hat. Es hat etwas Glück dazu gebraucht. Und Chelsea war nicht in der Form.“
Tut Ihnen Ihr Ex-Club leid?
Ballack: „Nein, sie haben es immer noch in der eigenen Hand. Ich freue mich für uns, hoffe aber auch, das sie weiterkommen. Ich bin noch Chelsea-Fan.“
Sie werden von Spiel zu Spiel immer besser. Wie wird es mit Ihrer Karriere weitergehen?
Ballack: „Wenn Bayer-Sportdirektor Rudi Völler morgen kommt und sagt, er gibt mir einen Fünfjahresvertrag, dann könnte ich es mir noch mal überlegen. Die Tendenz ist für mich klar, doch die will ich nicht so nach außen tragen. Es hängt von Angeboten und Möglichkeiten ab, die ich dann noch habe. Das lasse ich auf mich zukommen. Ich bin immer noch Fußballer und Profi. So lange ich es will, versuche ich es. Und wenn Schluss ist, ist Schluss.“