Nur Zidane sorgt für Unruhe Real Madrid optimistisch vor Bayern-Duell
Madrid (dpa) - In der spanischen Liga ist Real Madrid auf dem besten Weg zum Meistertitel, auch das Champions-League-Halbfinale ist vor dem Rückspiel gegen den FC Bayern München nah.
Trotzdem sorgt Trainer Zinédine Zidane vor dem Viertelfinal-Duell am Dienstag (20.45 Uhr) weiter für Unruhe. Ob er nach der Saison in Madrid bleibe, darüber würden andere entscheiden, sagte der Franzose am Tag vor der Partie. Dabei könnte er sich der Sportzeitung „Marca“ zufolge sogar ein Scheitern gegen den deutschen Fußball-Rekordmeister erlauben.
Der 44-Jährige werde Ronaldo & Co. auch in der nächsten Saison coachen, berichtete das generell gut informierte Blatt am Montag. Präsident Florentino Pérez habe ihm sein uneingeschränktes Vertrauen ausgesprochen: „Zidane bleibt, egal was passiert“, hieß es. „Selbst wenn er in der Liga oder in der Königsklasse scheitern sollte.“
Dabei läuft es für Real derzeit rund - sowohl in der Primera División als auch in der Champions League. Nach dem 2:1-Hinspielsieg in München gehen die Königlichen mit viel Selbstvertrauen in das Rückspiel in Madrid. „Wir werden einfach alles tun, um zu gewinnen“, versprach Zidane vor dem Mega-Duell, das viele als vorgezogenes Finale empfinden. „Mit unserem Team können wir jeder Mannschaft Probleme bereiten“, hatte Zidane bereits am Wochenende angekündigt.
Auch ohne die verletzten Gareth Bale und Pepe wird der Franzose gegen den Bundesliga-Tabellenführer eine Weltklasse-Elf aufbieten können. Ob Cristiano Ronaldo, Weltmeister Toni Kroos oder Karim Benzema - an Spitzenspielern mangelt es den Königlichen nicht. Der walisische Flügelstürmer Bale wird definitiv fehlen, er hatte in München über Muskelschmerzen geklagt und musste nach einer Stunde ausgewechselt werden. Auch Abwehrchef Pepe muss nach dem heftigen Zusammenprall mit Kroos vergangene Woche mit einem doppelten Rippenbruch pausieren.
Trotz der komfortablen Ausgangslage mit zwei Auswärtstoren durch den Doppelpack von Weltfußballer Ronaldo in der vergangenen Woche in München warnte Zidane sein Team vor zu viel Optimismus. „Wir wissen, dass es schwer wird, denn Bayern spielt immer gut, egal ob zu Hause oder auswärts“, warnte der Coach vor dem Rückspiel gegen das Team seines früheren Mentors Carlo Ancelotti.
Selbstvertrauen für die schwere Aufgabe gegen die Münchner holten sich die Königlichen auch am Wochenende in der Primera División. Ohne Superstars wie Ronaldo, Kroos und Benzema sicherte das Team bei Sporting Gijón in letzter Minute einen 3:2-Sieg. Zidane hatte seinen wichtigsten Profis vor dem Bayern-Duell eine Pause gegönnt.
Die königliche B-Truppe rund um den starken Isco stürmte in der zweiten Halbzeit unermüdlich auf das gegnerische Tor und zeigte ihre ganze spielerische Schlagkraft. Auch wenn der Ball mehrmals knapp vorbeiging: den Münchnern, die in Leverkusen nicht über ein 0:0 hinausgekommen waren, dürfte die Leistung Respekt eingeflößt haben.
In der Primera División kommt der Rekordmeister nun auf 75 Zähler und liegt - bei einem Spiel weniger - drei Punkte vor dem Rivalen Barça. Der Hauptstadtclub will den Titel nach einer längeren Durststrecke um jeden Preis: Zuletzt war Real 2012 spanischer Meister. Auf das Duell mit den Bayern folgt für Madrid daher gleich das nächste wichtige Spiel: Am Sonntag kommt Barcelona zum Clásico in die Hauptstadt.