Königsklassen-Klassiker „Ronaldo heißt: Tore“ - Real ist heiß auf Spiel des Jahres

Madrid (dpa) - Um den Bayern schon vor dem Anpfiff des Rückspiels in der Champions League den nötigen Respekt einzuflößen, bringt Real Madrid wieder einmal Superstar Cristiano Ronaldo ins Spiel.

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Die Königlichen veröffentlichten zu diesem Zweck eine eindrucksvolle Statistik: Der Weltfußballer habe in den vergangenen drei Monaten bei jeder Partie im heimischen Bernabéu-Stadion ins Tor getroffen, insgesamt 18 Mal in neun Spielen, rechnete Real vor. „Cristiano Ronaldo im Santiago Bernabéu heißt: Tore“, schrieb der Club auf seiner Webseite.

Für das Starensemble von Trainer Zinédine Zidane geht es bei dem Rückspiel gegen Bayern München am Dienstag um alles, hat die Mannschaft um Kapitän Sergio Ramos und den deutschen Weltmeister Toni Kroos doch in der spanischen Liga vor allem zu Saisonbeginn massiv gefloppt. Nicht nur den Meistertitel musste sie an den FC Barcelona abgeben, der ewige Rivale holte auch den Pokal. Bleibt für Real nur noch die Königsklasse: Würde Madrid den Titel holen, wäre es das dritte Mal in Folge - seit Einführung der Champions League 1992/93 ist noch keiner Mannschaft ein solches Kunststück gelungen.

„Es ist das Spiel des Jahres für uns“, sagte Zidane und machte deutlich, dass man sich auf dem 2:1-Sieg aus dem Hinspiel keinesfalls ausruhen dürfe. „Wir müssen ein Riesenspiel abliefern, wir wissen das“, betonte der Coach und fügte hinzu, Konzentration, Entschlossenheit und voller Einsatz bei den Duellen seien wichtig, um gegen die Elf von Jupp Heynckes eine Chance zu haben. „Wir werden weder zurückweichen noch spekulieren, sondern versuchen, ein schnelles Tor zu machen und zu gewinnen“, betonte er am Montag bei einer Pressekonferenz.

Kapitän Ramos hofft derweil, dass die Fans das Stadion in einen Hexenkessel verwandeln und so das Team zum Sieg tragen. Die Partie sei bereits „wie ein Finale“, meinte der Innenverteidiger und erklärte, die echten historischen Nächte im Bernabéu seien immer gemeinsam von der Mannschaft und den Fans erschaffen worden.

Allerdings hat Zidane - genau wie die Münchner - Verletzungssorgen. So muss der Franzose mit Sicherheit auf Rechtsverteidiger Dani Carvajal verzichten, der eine Oberschenkelblessur auskuriert. Auch Mittelfeldspieler Isco leidet noch unter einer Schulterstauchung, der Einsatz von Verteidiger Nacho ist ebenso fraglich. „Sie haben mit uns trainiert und jetzt haben wir noch etwas Zeit zu entscheiden, was wir tun werden“, erklärte der Coach, machte aber gleichzeitig deutlich, dass er nur Spieler auf den Platz schicken werde, die 100 Prozent fit seien.

Sollte Nacho sich nicht rechtzeitig erholen, könnte Zidane - wie bereits im Hinspiel nach Carvajals Ausfall - Angreifer Lucas Vázquez in die Abwehr schicken. Ziel: Der 26-Jährige soll dort die Angriffe von Franck Ribéry kontrollieren, was ihm in der Schlussphase in der Allianz Arena hervorragend gelungen sei, wie die Sportzeitung „Marca“ resümierte.

Ob die Stürmer Gareth Bale und Karim Benzema dieses Mal zum Einsatz kommen, ließ der Trainer ebenfalls offen. Beide seien extrem wichtige Spieler, sagte Zidane lediglich. „Ich weiß, dass alle Fußballer immer auf den Platz wollen, aber das ist unmöglich.“

Das nächste wichtige Match steht für Real bereits am Sonntag an. Dann reist das Team für den Clásico ins Camp Nou nach Barcelona. Es ist der 36. Spieltag in der Primera División und es geht um nichts mehr - außer um die Ehre. Den Clásico im Bernabéu-Stadion hatten die Königlichen im Dezember mit 0:3 verloren. Eines der wenigen Male, in denen auch Ronaldo bei einem Heimspiel kein Tor gelingen wollte.