Torflaute und Frust: Atlético trotzdem zuversichtlich

Madrid (dpa) - Die anhaltende Ladehemmung seiner Stürmer bereitet Atlético Madrid vor dem Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Bayer Leverkusen große Sorgen.

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Der Vorjahresfinalist benötigt am Dienstag im Estadio Vicente Calderón Tore, um das 0:1 aus dem Hinspiel wettzumachen. Doch gerade daran haperte es zuletzt. Auch der frühere Bayern-Torjäger Mario Mandzukic trifft nicht mehr.

Nach einem 4:0-Torfestival gegen Real Madrid Anfang Februar haben die „Colchoneros“ in den letzten vier Pflichtspielen nur ein einziges Mal - vor gut einer Woche beim 1:1 daheim gegen den FC Valencia - ins Schwarze getroffen. In der Liga reichte es deshalb zuletzt für den Meister nur zu drei Unentschieden. Nach dem 0:0 bei Espanyol Barcelona musste Atlético erstmals seit vier Monaten den dritten Tabellenplatz (an den FC Valencia) abgeben.

„Die Qualifikation wird eine Mission impossible sein, wenn die Stürmer ihre verlorenen Torriecher nicht wiederfinden“, schrieb am Montag die Madrider Sportzeitung „Marca“. Trainer Diego Simeone räumte das Sturmproblem nach dem Espanyol-Spiel ein, machte aber in Zweckoptimismus und beteuerte, sein Team werde „immer besser“.

Die Zahlen sprechen aber für sich: Raúl Garcia traf für Atlético seit 480 Minuten nicht mehr. Bei „El Niño“ Fernando Torres sind es 327, beim Franzosen Antoine Griezmann 282 Minuten. Die Torlosigkeit von Mandzukic ist da mit einer Dauer von 181 Minuten relativ kurz. Doch gerade der Kroate sorgt in Madrid für große Unruhe.

Der 28-Jährige schlug nach seinem Wechsel aus München bei Atlético gut ein und erzielte in 35 Spielen 20 Tore. Mit dem flinken Griezmann, der 17 Mal traf, bildete er ein Sturmduo, das in Europa seinesgleichen sucht. „Mandzukic kam, um Diego Costa vergessen zu lassen, und er ist auf dem besten Wege, dies zu schaffen“, stellte das Sportblatt „As“ Mitte Februar nach dem 3:0 über Almería fest.

Doch als Simeone dem im Winter zu Atlético zurückgekehrten Torres einige Chancen gab und Mandzukic mehrfach ausgewechselt wurde, zog der Kroate immer eine Schnute. Nach Medienberichten nehmen Simeone und Teamkollegen ihm auch übel, dass er sich nach Auswechslungen nicht auf die Bank setzt und das Spiel zu Ende verfolgt, sondern gleich in die Kabine verschwindet - und sonst vor und nach dem Training auch kaum mit seinen Kollegen kommuniziert.

In Madrid fragt man sich nun, ob „Super-Mario“ wohl doch ein „schwieriger Mensch“ sei. In München war der Stürmer mit Trainer Pep Guardiola nicht zurechtgekommen. Der Spanier behandle ihn respektlos, klagte der Profi. In der Öffentlichkeit nimmt Simeone den Stürmer, für den Atlético 22 Millionen nach München überwies, in Schutz: „Er ist für uns sehr wichtig.“ Doch zuletzt setzte er ihn in der Liga gleich zweimal auf die Bank.

Medien berichten zudem, der Coach habe bei der Vereinsführung die Verpflichtung von Stürmer Edinson Cavani von Paris Saint Germain verlangt. An Mandzukic sei unter anderem auch Borussia Dortmund interessiert, schrieb „As“ am Sonntag. Trotz der Unruhe glaubt man in Madrid an ein Weiterkommen gegen Bayer. „Das wird am Dienstag ein spektakulärer Abend. Wir sind sehr ehrgeizig, an ein Ausscheiden denken wir nicht“, sagte Außenverteidiger Jesús Gámez.