Darum kann Niersbach sein Amt in der FIFA behalten
Frankfurt/Main (dpa) - Trotz seines Rücktritts als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes kann Wolfgang Niersbach seine Ämter im Exekutivkomitee der UEFA und der FIFA weiter ausüben. Die Posten in den internationalen Gremien sind nicht mit der Funktion beim DFB verknüpft.
In die UEFA-Regierung wurde Niersbach zwar auf Vorschlag des DFB gewählt - das entscheidende Votum für vier Jahre erhielt er aber von den Delegierten des UEFA-Kongresses im Mai 2013 in London.
Das Amt als FIFA-Exekutivmitglied übt Niersbach als Entsandter der UEFA aus. Die europäischen Verbandschefs wählten ihn bei ihrem Kongress im März in Wien für vier Jahre in die Führungsriege des Weltverbandes. Formal wurde er dort beim FIFA-Kongress im Mai in Zürich aufgenommen.
Die Trennung von DFB-Präsidentenamt und internationalem Mandat ist im deutschen Fußball kein Novum. Auch Niersbachs Vorgänger Theo Zwanziger saß noch nach seinem Abschied vom DFB in den UEFA- und FIFA-Gremien. Da Zwanziger als DFB-Chef zunächst keine FIFA-Ambitionen hegte, rückte einst Franz Beckenbauer ins Exekutivkomitee des Weltverbandes auf.
Sollte Niersbach auch seine internationalen Ämter niederlegen oder diese durch einen Beschluss der FIFA-Ethikkommission verlieren, würde die Posten nicht automatisch wieder von einem deutschen Funktionär eingenommen werden. Vielmehr würde es zu neuen Abstimmungen beim UEFA-Kongress im kommenden März in Budapest kommen, bei denen alle europäischen Nationalverbände Kandidaten nominieren könnten.