De Roecks wundersame Wandlung zum Matchwinner

Oberhausen (dpa) - Eigentlich war Jonas de Roeck beim FC Augsburg schon ausgemustert, nun avancierte der Belgier plötzlich zum Matchwinner. Mit seinem Treffer in der allerletzten Minute der Verlängerung beförderte der Abwehrspieler den Bundesliga-Aufsteiger in die zweite Runde des DFB-Pokals.

„Im Fußball kann es manchmal sehr schnell gehen. Ich bin schon lange Profi und gebe immer alles“, sagte der 31-Jährige nach dem 2:1 (1:1, 1:1)-Erfolg in der Erstrundenbegegnung beim Drittligisten Rot-Weiß Oberhausen. Damit bewahrte de Roeck sein Team vor einer möglichen Pokalpleite und einer Bundesligapremiere unter ungünstigen Voraussetzungen.

Augsburgs Trainer Jos Luhukay hatte den richtigen Riecher, als er den Abwehrrecken in die Startelf beorderte. „Er war lange verletzt, da war es schwer für ihn in die Mannschaft zu kommen. Aber Jonas hat seine Form gefunden“, befand der sichtlich erleichterte Coach. „Das war ein fantastisches Siegtor. Es ist eine Bestätigung dafür, dass sich der Junge absolut professionell verhalten hat“, sagte Luhukay.

Manager Andreas Rettig bezeichnete es als „absurde Geschichte“, dass ausgerechnet de Roeck traf. „Da hat man gesehen, dass er immer an sich geglaubt hat. Wir hatten ihm schon gesagt, wenn er einen Verein findet, kann er uns verlassen.“ Damit hat der Belgier aber keinen Freifahrtschein für die nächsten Spiele. Beim FC möchte er schon bleiben. „Ich fühle mich wohl in Augsburg“, meinte de Roeck.

Die Freude über den Last-Minute-Sieg täuschte allerdings nicht über die schwache Vorstellung des Bundesliga-Neulings hinweg. Zwar konnten die Gäste die 1:0-Führung der Oberhausener durch Christopher Kullmann (21.) durch Paul Verhaegh (31.) schnell egalisieren. Doch mit zunehmender Spieldauer wurden die Gastgeber stärker. „Nur das Weiterkommen zählt, ob wir gut oder schlecht gespielt haben, ist zweitrangig“, meinte Rettig auch im Hinblick auf den Ligabeginn. „Es ist schön mit einem Erfolg in die Bundesligasaison zu starten.“

Die tapferen Oberhausener, die am Ende reihenweise mit Wadenkrämpfen auf den Rasen fielen, hätten ein Elfmeterschießen verdient gehabt. „Aber ein Bundesligist ist immer in der Lage aus nichts viel zu machen. Wir haben uns gut verkauft“, sagte Torhüter Michael Melka. Auch RWO-Trainer Theo Schneider war nach dem verpatzten Ligastart beim 2:3 in Burghausen stolz auf sein Team. „Wir haben dem Bundesligisten absolut Paroli geboten. Aber leider sind wir nicht belohnt worden.“