Erst Buhmann, dann Elferheld - Thiago ärgert Leverkusen
Leverkusen (dpa) - Ausgerechnet Thiago Alcántara verwandelte am Mittwochabend um 23.12 Uhr den entscheidenden Elfmeter zum 5:3-Erfolg des FC Bayern München im Pokal-Duell bei Bayer Leverkusen. „Er hätte Rot bekommen müssen, das muss man nicht diskutieren“, schimpfte Rudi Völler.
Was den Leverkusens Sportdirektor so erzürnte: Etwa eine halbe Stunde vorher hatte Thiago, der erst am Samstag nach über einem Jahr Verletzungspause sein Comeback in der Fußball-Bundesliga feierte, den fast einen Kopf größeren Stefan Kießling im Zweikampf mit einem Tritt vor die Brust außer Gefecht gesetzt. Kießling musste verletzt raus, für ihn kam Josip Drmic - der später als einziger nicht vom Elfmeterpunkt traf.
Stattdessen wurde Thiago zum Elfmeterhelden, denn für seine Aktion sah er „nur“ die Gelbe Karte. „Wenn wir ein solches Foul begangen hätten, wäre es dunkelrot gewesen“, meinte Bayer-Vereinsboss Michael Schade. Rückendeckung bekam Thiago von den Bayern. Torhüter Manuel Neuer nannte ihn den „fairsten Spieler, den wir haben“, und Sportvorstand Matthias Sammer betonte: „Egal wie es aussah: Thiago ist keiner, der so etwas mit Absicht macht.“ Thiago selbst entschuldigte sich umgehend persönlich bei Kießling: „Ich habe mit ihm gesprochen, als er am Boden lag, im Elfmeterschießen und in der Kabine. Es war unglücklich, ich habe ihn einfach nicht gesehen.“