Geldregen, Umzüge und brisante Duelle
Düsseldorf (dpa) - Die Kleinen ziehen um, die Großen zittern, und für alle gibt es mehr Geld im DFB-Pokal zu gewinnen. Nur 69 Tage nach dem Endspiel in Berlin startet die neue Fußballsaison traditionell mit der ersten Pokal-Hauptrunde.
Dabei kommt es zu ungewöhnlichen Umzügen, brisanten Duellen und zu einer Gehaltserhöhung. Auf dem Weg in das 69. Finale können die Clubs mehr Geld einstreichen als bislang. Der Pokalsieger kann inklusive der Zuschauereinnahmen einen zweistelligen Millionenbetrag verdienen. Zudem führt der Cup-Wettbewerb auf dem schnellsten Weg in die begehrte Europa League - sechs Spiele tragen die beiden Finalisten im Turnier aus.
Der Start in die neue Pokalrunde ist von kuriosen Umständen begleitet. So haben sich fünf Clubs für einen Umzug in ein größeres Stadion entschieden. Regionalligist Hallescher FC musste sogar elf Stadionbetreiber kontaktieren, um ein geeignetes Stadion für die Partie gegen Eintracht Frankfurt zu finden. Da die eigentliche Spielstätte derzeit umgebaut wird und die Stadt Dessau-Roßlau aus Sicherheitsgründen eine Austragung abgelehnt hat, wird nun im für 2800 Besucher ausgerichteten Stadion am Bildungszentrum in Halle-Neustadt gespielt. „Wir haben alles Menschenmögliche getan, dass die 90 Minuten friedlich verlaufen werden“, sagte HFC-Präsident Michael Schädlich.
Auf ein großes Fußballfest hofft Siebtligist FC Teningen, der den Titelverteidiger FC Schalke 04 im Freiburger Badenova-Stadion empfängt. Vereinsvorstand Thomas Hodel sagte: „Für uns ist das Spiel wie ein Sechser im Lotto.“ 20 000 Zuschauer werden erwartet, sonst kicken die Landesliga-Fußballer vor 200 Besuchern. „Ich habe schon fast schlaflose Nächte“, meinte Trainer Claus Kraskovic. Auch die Fünftligisten Anker Wismar (in Lübeck gegen Hannover 96) und SVN Zweibrücken (in Homburg gegen den FSV Mainz 05) sowie Regionalligist SC Wiedenbrück (in Gütersloh gegen den 1. FC Köln) werden vor größerer Kulisse antreten.
Den Vogel hat Sechstligist Germania Windeck abgeschossen. Zum dritten Mal in Serie steht der Club in der ersten Hauptrunde, zum dritten Mal trifft das Team auf einen Bundesligaclub und zum dritten Mal ziehen die Windecker nach Köln um. Nach dem FC Schalke 04 und dem FC Bayern München kommt nun 1899 Hoffenheim. Allerdings wird die Partie nicht im großen Kölner Stadion ausgetragen, sondern im 10 000 Zuschauer fassenden Sportpark Köln-Höhenberg.
Unter kuriosen Umständen tritt der Eimsbütteler TV gegen den Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth an. Wegen eines Prämienstreits hat sich das etatmäßige Landesliga-Team abgemeldet, so dass kurzfristig eine hauptsächlich aus A-Juniorenspielern bestehende Mannschaft das Pokalspiel bestreiten wird. „Wir wollen am Sonntag ein Fußball-Fest feiern und trauen dieser Mannschaft zu, ein gutes Spiel abzuliefern“, sagte Clubchef Frank Fechner.
Zum Aufgalopp am Freitagabend stehen auch schon drei Bundesligaclubs auf dem Prüfstand: der VfL Wolfsburg (bei RB Leipzig), der VfB Stuttgart (beim SV Wehen Wiesbaden) und Borussia Mönchengladbach bei Jahn Regensburg. Die Oberpfälzer freuen sich auf den prominenten Besuch vom Niederrhein. „An einem guten Tag kann ein Drittligist auch mal einen Bundesligisten schlagen“, befand Trainer Markus Weinzierl vor der Partie im mit 10 000 Besuchen ausverkauften Jahnstadion.