Pokal: Prüfung für Favoriten - Mehr Geld für Amateure
Düsseldorf (dpa) - Mit der ersten Runde in der 72. Austragung des DFB-Pokals beginnt die Fußball-Saison 2014/15. Von Freitag an hoffen vor allem die unterklassigen Clubs auf sportliche Überraschungen und finanzielle Zuschüsse.
Was ist neu im DFB-Pokal?
Der unterlegene Pokalfinalist darf nicht mehr auf eine Europapokal-Teilnahme hoffen. Die Startberechtigung für die Europa League gilt nur für den Pokalsieger. Sollte dieser sich schon für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert haben, fällt das Startrecht an den Bundesliga-Siebten. Zuletzt profitierte der VfB Stuttgart nach der Niederlage im Endspiel 2013 gegen den FC Bayern von der alten Regelung.
Was können die Clubs im DFB-Pokal verdienen?
Für die Amateurvereine gibt es in den nächsten beiden Jahren mehr Geld. So erhalten die unterklassigen Clubs für den Einzug in die erste Runde 140 000 Euro statt bislang 100 000 Euro. In Runde zwei winken den Amateurclubs dann sogar 268 000 Euro statt 245 000. Möglich wurde diese Erhöhung, weil die Bundesligaclubs auf die Einnahmen aus Live-Spielen im Free-TV und der internationalen Vermarktung verzichten.
Wo wird gespielt?
Eine Reihe von Clubs weicht in der ersten Runde in größere Stadien aus. So spielt zum Beispiel Drittligist Stuttgarter Kickers gegen Borussia Dortmund in der Mercedes-Benz-Arena. Oberliga-Aufsteiger USC Paloma Hamburg tritt gegen 1899 Hoffenheim im 5050 Zuschauer fassenden Stadion von Viktoria Hamburg an. Erwartet werden 4500 Besucher. Das seit 1985 in Berlin ausgetragene Finale wird laut Vertrag bis mindestens 2020 weiter in der Hauptstadt stattfinden.
Welche Spiele werden live im TV übertragen?
Alle Spiele werden vom Bezahlsender Sky übertragen. Die Erstrunden-Partie von Dynamo Dresden gegen den FC Schalke 04 wird zudem bei der ARD gezeigt. Auch in den weiteren Runden ist mindestens eine Partie im Free-TV zu sehen.
Welche Erstligaclubs blieben zuletzt zu Beginn auf der Strecke?
Im Vorjahr erwischte es in Borussia Mönchengladbach, Eintracht Braunschweig, dem 1. FC Nürnberg und Werder Bremen gleich vier Bundesligaclubs in der ersten Runde. Im Jahr zuvor waren es sogar sechs. Besonders betroffen sind die Bremer, die dreimal in Serie an Drittligisten scheiterten - zuletzt beim 1. FC Saarbrücken. Diesmal treten die Norddeutschen in Ulm beim bayerischen Regionalligisten FV Illertissen an. „Wir werden alles dafür geben, eine Runde weiterzukommen“, versprach Werders Neuzugang Fin Bartels.
Wem gelang die letzte große Überraschung?
In den letzten Jahren haben fast immer die Favoriten den Kampf um den DFB-Pokal unter sich ausgemacht. Der MSV Duisburg war der einzige Zweitligist, der in den vergangenen zehn Jahren ins Endspiel einzog. Der einzige Zweitligaclub, der den Pokal gewonnen hat, war 1992 Hannover 96. Rekordsieger ist der FC Bayern München mit 17 Titeln.