ARD sauer über Zahlen zu Scholl-Vertrag: Vorsätzliche Bösartigkeit
München (dpa) - Ausgesprochen verärgert hat die ARD auf Meldungen über ein angebliches Millionen-Honorar für ihren Fußball-Experten Mehmet Scholl reagiert. Der frühere Nationalspieler kommentiert derzeit die EM-Spiele in Frankreich und erhält nach Angaben des Medien-Branchendienstes „kress pro“ 50 000 Euro pro Einsatz.
Insgesamt soll Scholl im EM-Jahr 1,6 Millionen Euro verdienen.
„Es gleicht beinahe schon vorsätzlicher Bösartigkeit, welche Zahlen auch hier im Zusammenhang mit dem Expertenvertrag von Mehmet Scholl geschrieben und vervielfältigt werden“, erklärte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky am Dienstag zu den kursierenden Gerüchten. Genaue Zahlen nannte er nicht.
„Generell werden wir uns zu vertraglichen Inhalten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht äußern. Nur so viel, auch diese derzeit im Raum stehenden Summen entsprechen nicht annähernd der Realität und entbehren jedweder Grundlage“, ergänzte Balkausky.
Der frühere Nationalkeeper Oliver Kahn, der als ZDF-Experte über die EM berichtet, soll nach Informationen des Branchendienstes ein ähnlich hohes Honorar wie Scholl kassieren.
Markus Wiegand, Chefredakteur von „kress pro“, verwies darauf, dass die beiden früheren Bayern-Profis nicht von einem privaten TV-Sender bezahlt werden. „Solange Scholl und Kahn aber durch Gebührengelder honoriert werden, ist es ein Skandal. Die überragende Mehrheit der Zuschauer würde solche Summen niemals billigen, wenn sie davon wüsste“, schrieb er im Editorial des Magazins.