EM-Tagebuch Bonjour - Mannschaft - Rüdiger + Tah = 0

Neun Reporter sind für unsere Zeitung bei der Fußball-EM in Frankreich unterwegs. Tag für Tag wird einer von ihnen sein Tagebuch öffnen.

Achim Muth.

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Dies ist ein Ausflug in eine fremde, eine komplizierte Welt. Es geht um den Fußball, vor allem aber geht es um Mathematik. Fußball-Nationalspieler sind es in der Regel gewohnt, beim Lesen ihrer Gehaltszettel routiniert mit großen Zahlen umzugehen. Berichterstatter haben es da schon schwerer. . . Ach, lassen wir das. Dass Mathe auch Spaß machen kann, zeigt wieder einmal Professor Matthias Ludwig von der Goethe-Universität in Frankfurt am Main.

Der gebürtige Unterfranke hat vor Jahren das Internetportal fussballmathe.de gegründet und seinen Rechner auch zur Europameisterschaft wieder kräftig mit Zahlen aus der Statistik gefüttert. Anhand der drei Parameter historische Ergebnisse, FIFA-Punkte und Mannschaftswert können auf der Seite sämtliche EM-Partien durchgespielt werden.

In der Standardeinstellung sagt das Portal mit einer 58-prozentigen Wahrscheinlichkeit einen deutschen Sieg gegen die Ukraine voraus. Der Professor selbst, ein Club-Fan und Fußballliebhaber, glaubt, „dass Deutschland den Titel holt, weil der Kader in der Breite am besten aufgestellt ist“. In seiner Version siegt die Löw-Elf im Finale gegen Spanien mit 7:6 nach Elfmeterschießen. Übrigens, die Verletzung von Antonio Rüdiger und die Nachnominierung von Jonathan Tah hat für den Rechenexperten keine Auswirkung.

Seine Gleichung lautet: Mannschaft minus Rüdiger plus Tah ergibt Null. Und das ist gut: „Wenn etwas geändert wird, aber das Ergebnis konstant bleibt, ist ein Mathematiker zufrieden.“ Am 10. Juli gibt’s das Zeugnis. Dann steht fest, welche Note der Professor für seine Rechnung erhält.