Deutsche Promis tippen auf Sieg
Berlin (dpa) - Das Selbstvertrauen ist groß, die Hoffnung auch: Prominente in Deutschland tippen einhellig auf einen Triumph ihrer Mannschaft im EM-Halbfinale am Donnerstag - deutsche Promis ebenso wie italienische.
Ob Politiker wie Winfried Kretschmann und Hannelore Kraft, ob Sänger Heino oder Schauspieler Michael Lesch - sie alle glauben an einen knappen Sieg der Elf von Jogi Löw. Der als „Cappuccino-Mann Angelo“ in der Werbung bekanntgewordene Italiener Bruno Maccallini zeigt sich ebenfalls als Fußball-Patriot und setzt auf Pirlo und Co.: „Das ist ein Klassiker-Match, das ist immer ein großes Abenteuer. Aber wir müssen gewinnen, wie werden gewinnen!“, meint er im dpa-Interview.
„Das wird schwierig, aber am Ende, ich denke, wir gewinnen mit Elfmeter. Aber wir gewinnen, um am nächsten Tag zu sagen: Ah, die haben gegen die Besten gewonnen.“ Denn Deutschland habe das bessere Team, keine Frage. „Aber ich denke, die Italiener haben mehr Glück und mehr Fantasie.“ Für ihn, den Lebenspartner von Schauspielerin Jutta Speidel, sei das ein ganz besonderes Match. „Ich habe keine Angst vor dem Spiel selbst, aber das Spiel anzuschauen mit Jutta Speidel und 30 Deutschen, mit vielen, vielen Familienmitgliedern, ist sehr, sehr schwierig für mich. Ach Donnerwetter!“
Einfacher wird es für Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) - die schaut sich das Spiel mit Freunden an und ist ziemlich optimistisch: „3:1 gegen Italien“, tippt sie. „Dieser Sieg ist jetzt mal fällig.“ Und warum gewinnen Schweinsteiger & Co? „Deutschland hat mehr Top-Spieler als die elf, die jeweils auf dem Platz stehen. Das macht die große Klasse der Nationalmannschaft von Jogi Löw aus.“
Ihre männlichen Amtskollegen sind da mit ihren Tipps schon etwas vorsichtiger: Baden-Württembergs Winfried Kretschmann (Grüne) und der rheinland-pfälzische Regierungschef Kurt Beck (SPD) sehen eher ein knappes 2:1, Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) tippt auf 3:2. „Alle haben gesehen, dass Italien in Top-Form ist“, sagt Scholz. Deutschland hat bei großen Turnieren noch nie gegen Italien gewonnen. „War das gerecht? Meistens ja, aber diesmal kommt es anders, sagt er voraus.
Basketball-Superstar Dirk Nowitzki schätzt die Partie ganz realistisch ein: „Die Deutschen spielen bis jetzt ein tolles Turnier, aber gegen Italien wird's schwer“, sagt der Spieler der Dallas Mavericks. „Ich hoffe, Deutschland schlägt Italien 2:1. Aber Italien war sehr beeindruckend gegen England. Pirlo ist ein super Spielmacher und wir müssen ihn unter Druck setzen“, gibt er als Marschroute aus.
Auch Promis aus Fernsehen und Musik glauben an das deutsche Team. Heino meint: „3:1 für Deutschland“. Begründung: „Nie war unsere Mannschaft so kraftvoll und gut wie zur Zeit.“ Schauspieler Michael Lesch („Der Fahnder“) hat sich für das Spiel einen etwas gewagten Platz ausgesucht: „Beim Italiener in Worms“ wolle er das Spiel schauen - in der Stadt probt er gerade für die Nibelungenfestspiele. Sein Tipp: 3:1. Das wünscht sich auch „Momo“-Darstellerin Radost Bokel, die das Duell in Western-Atmosphäre mit der Crew der Karl-May-Festspiele in Elspe anschauen wird. Eine tierische Fußball-Party, denn ihre beiden Hunde würden auf jeden Fall mit schwarz-rot-goldenen Hawaiiketten geschmückt, vielleicht sogar mit Tierschminke bemalt.
Der frühere „Europameister der Musik“, Komponist Ralph Siegel, gibt sich offensiv-positiv, denn er glaubt: „In der ersten Halbzeit gleich zwei Tore.“ Schauspieler Til Schweiger mag sich hingegen nicht so recht festlegen: „Ich tippe nicht, ich hoffe“, natürlich auf einen Sieg der deutschen Mannschaft.
Aus der Reihe tanzt nur ein deutscher Promi: Nino de Angelo glaubt an einen Sieg der Italiener: „Wenn ich ganz, ganz ehrlich bin, bin ich natürlich für Italien. Ich liebe Italien.“ Und warum gewinnt das Team um Mittelfeldstar Andrea Pirlo? „Die Italiener sind verdammt cool“, meint der Sänger. Es werde zwar schwer, aber am Ende werde wieder Italien die Nase vorn haben. Die deutschen Fans dürften ihm diese Außenseiter-Meinung verzeihen - zwar ist Nino de Angelo in Deutschland geboren, aber: „Meine Wurzeln sind halt italienisch.“