Umstrittener Präsident Lukaschenko will zum Finale
Kiew (dpa) - Der international isolierte weißrussische Staatschef Alexander Lukaschenko will am 1. Juli zum Finale der Fußball-EM nach Kiew reisen. Das teilte die weißrussische Botschaft in Kiew mit.
Der autoritäre Präsident hat in der EU Reiseverbot wegen der Unterdrückung Andersdenkender. Zudem steht die frühere Sowjetrepublik international in der Kritik, weil sie als letztes europäisches Land die Todesstrafe vollstreckt.
Bronislaw Komorowski aus Polen und der Ukrainer Viktor Janukowitsch haben für die EM-Gastgeber bekräftigt, beim Finale dabei sein zu wollen. Westliche Politiker lehnen Reisen in das Land aus Protest gegen den Umgang mit der inhaftierten Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko ab.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wollte sich noch nicht festlegen, ob sie bei einem Finaleinzug der deutschen Mannschaft anreist. Darüber wird ihrem Sprecher zufolge kurzfristig entschieden. Am Wochenende hatte Teammanager Oliver Bierhoff gesagt, die Kanzlerin habe der Elf nach dem Viertelfinal-Erfolg bei einem Besuch in der Kabine zugesagt, auch zum Endspiel in Kiew zu kommen.