DFB-Delegation gedenkt der Holocaust-Opfer
Auschwitz (dpa) - Eine Delegation des Deutschen Fußball-Bundes unter Leitung von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat am Freitag das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau besucht und der Opfer des Holocaust gedacht.
„Im Umgang mit diesem menschenverachtenden Kapitel unserer Geschichte sollte ein Satz des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker für uns Mahnung und Orientierung sein: "Wer die Augen vor der Vergangenheit verschließt, wird blind für die Gegenwart"“, sagte Niersbach laut einer Mitteilung des DFB.
Gemeinsam mit Liga-Präsident Reinhard Rauball legte der DFB-Präsident einen Kranz nieder. „Es ist unsere Verpflichtung und Verantwortung, sehr genau hinzuschauen und vor allem den vielen jungen Sportlern in unseren Vereinen immer wieder zu vermitteln, dass Antisemitismus, Rassismus und Intoleranz keinen Platz haben dürfen“, sagte Niersbach.
Neben Bundestrainer Joachim Löw nahmen auch Kapitän Philipp Lahm, Miroslav Klose und Lukas Podolski wenige Tage vor der Reise ins Mannschaftsquartier nach Danzig an dem Besuch teil. „Mit dem Besuch in Auschwitz wollten wir ein Zeichen setzen, dass ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte niemals in Vergessenheit geraten und sich nie wiederholen darf“, sagte Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff.
Medienvertreter waren bei dem Besuch nicht zugelassen. Bierhoff hatte zuvor angekündigt, der Besuch solle keine „PR-Aktion“ werden. DFB-Vizepräsident Peter Peters und Generalsekretär Helmut Sandrock waren ebenso dabei wie Charlotte Knobloch, die Präsidentin der israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern sowie der deutsche Botschafter in Polen, Rüdiger Freiherr von Fritsch.
Die Führung war für die deutsche Delegation auf etwa zwei Stunden verkürzt worden. Nach dem Besuch eines Teils der ehemaligen Lagerbaracken, in denen sich heute Ausstellungsräume der Gedenkstätte befinden, fuhr die DFB-Delegation zum rund drei Kilometer entfernten Lagerkomplex Birkenau. Dort waren während des zweiten Weltkriegs rund 1,3 Millionen Menschen ermordet worden, die meisten von ihnen Juden. „Die Eindrücke in Auschwitz waren beklemmend. Es gibt keine Worte, die die ungeheuerlichen Verbrechen des Nationalsozialismus beschreiben können“, sagte Rauball. Der Liga-Verband und seine Vereine würden sich weiter gegen das Vergessen engagieren.