Kaum Vertrauen in Tschechiens Fußballer
Tours (dpa) - Mit reichlich Sorgen ist Tschechiens Nationalteam am Mittwoch im EM-Quartier im französischen Tours angekommen. Dem Dauergast bei Europameisterschaften wird in der Heimat diesmal gerade einmal der Einzug ins Achtelfinale zugetraut.
„Ich persönlich erwarte nicht allzu viel. Aus der Gruppe sollten wir aber schon herauskommen“, sagte etwa der frühere Bundesligaprofi und Ex-Nationalcoach Frantisek Straka der Deutschen Presse-Agentur.
In der Offensive ruhen die Hoffnungen einzig auf Altstar Tomas Rosicky, der verletzungsbedingt ein Jahr lang nicht mehr für die Profis vom FC Arsenal gespielt hat und mit inzwischen 35 Jahren keinen neuen Vertrag mehr in London bekommen hat. „Falls er fit ist, ist er unsere stärkste Waffe“, sagte Straka jedoch.
Auch Vrba baut bedingungslos auf den früheren Dortmunder. „Er hat in der Offensive Vorzüge wie kein anderer in unserem Team“, sagte Vrba vor der Abreise am Mittwoch über Rosicky, der in allen drei Vorbereitungsspielen binnen zehn Tagen mitspielte und beim 2:1 gegen Russland auch traf. Allerdings gestand auch Vrba, dass Rosicky noch nicht in Topform ist. „In der Defensive hapert es noch etwas, da muss er noch mehr zeigen. Doch ich bin guter Dinge, dass auch das noch besser wird bei der EM.“
Tschechien trifft in Frankreich auf Titelverteidiger Spanien (13. Juni), Kroatien (17. Juni) und die Türkei (21. Juni). „Ich hoffe, dass unsere Mannschaft nicht enttäuschen wird und zumindest in die K.o.-Runde einzieht, um die Erwartungen der Fans zu erfüllen“, sagte Tschechiens Fußball-Idol Antonin Panenka der Agentur CTK.
Probleme gibt es offensichtlich noch in allen Bereichen. „Im Offensivspiel erwarte ich mehr. Einige Spieler müssen da deutlich zulegen“, meinte Coach Vrba. Dagegen benannte Straka die Abwehr als Problemzone: „Die Innenverteidigung bereitet mir Sorgen.“
Das abschließende Testspiel hatte Tschechien am Sonntag gegen Südkorea (1:2) verloren. Trotz allem verkündete Torhüter Peter Cech am Mittwoch kurz vor dem Abflug: „Ich kann es kaum erwarten, dass wir endlich vor Ort sind und die EM beginnt.“