EM 2016 Knallkörper und Prügelszenen - Kroatische Hooligans sorgen für Spielunterbrechung

Bengalische Feuer und Prügelszenen - Kroatische Fans sorgen für Spielunterbrechung

Ein bengalisches Feuer brennt inmitten der Zuschauerreihen im kroatischen Block ab.

Foto: Uwe Anspach

Saint-Etienne. Erneut ist es zu Ausschreitungen bei einem EM-Spiel gekommen. Kroatische Hooligans haben sich beim Spiel zwischen Tschechien und Kroatien Schlägereien geliefert und warfen etlichen bengalische Feuer aufs Spielfeld. Der Vorfall geschah nur ein paar Minuten vor Spielende in der 86. Minute. Die Partie musste beim Stand von 2:1 für Kroatien für vier Minuten unterbrochen werden.

Dass eine Partie unterbrochen werden musste, hatte es vorher selbst bei diesem von Hooligan-Ausschreitungen überschatteten Turnier noch nicht gegeben. Innerhalb weniger Minuten zeigten sich die geballten Selbstzerstörungskräfte des kroatischen Fußballs.

Tschechien gegen Kroatien: Bitteres Spielende mit Knallkörpern und bengalischem Feuer
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Tschechien gegen Kroatien: Bitteres Spielende mit Knallkörpern und bengalischem Feuer

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Torschütze Rakitic entschuldigte sich nach dem Spiel bei der UEFA und beim Gegner. Verärgert musste er sich zurückhalten, die Randalierer im kroatischen Fanlager nicht übel zu beschimpfen: „Es gibt Worte, die darf man im Fernsehen nicht sagen.“ Aber er suchte auch die Schuld bei seiner Mannschaft: „Wir hätten das dritte Tor erzielen müssen. Wir dürfen keine Ausreden suchen.“ Perisic meinte auf die Frage, ob die Zwischenfälle den Sieg gekostet hätten: „Ja, ich denke schon.

„Meine Spieler sitzen in der Kabine und sind so enttäuscht“, sagte Trainer Ante Cacic, der die Fanrandale aufs Schärfste verurteilte. „Ich nennen das eine Art von Terror. Das sind für mich keine Fans, ich nenne sie Hooligans. Diese Leute ruinieren alles, was wir hier aufbauen. Auch 90 Prozent der kroatischen Fans schämen sich dafür.“

Die Frage ist nun, ob sich das kroatische Team bei dieser EM von diesen gebündelten Schreckensnachrichten noch einmal erholen wird. Das Weiterkommen in der starken Gruppe D ist mit vier Punkten aus zwei Spielen nach wie vor mehr als wahrscheinlich. Aber die Langzeitfolgen dieses Abends sind noch die abzusehen. (dpa)