Deutschland - Frankreich Legendäre Spiele Deutschland gegen Frankreich

Just Fontaine mit dem Viererpack Es ist die WM 1958, in der Peles Stern aufgeht. Auffälligster Spieler der Weltmeisterschaft ist aber ein Franzose: Just Fontaine.

Mats Hummels im WM-Viertelfinale gegen Frankreich.

Foto: Marcus Brandt

Der Stürmer hat am Ende des Turniers 13 Treffer erzielt, ein Rekord für die Ewigkeit. Vor allem im Spiel um den dritten Platz gegen Deutschland zeigt er sich äußerst treffsicher und erzielt gleich vier Tore. Frankreich gewinnt am Ende mit 6:3. Für die deutsche Mannschaft, die als Titelverteidiger nach Schweden gereist war, endet die WM so mit einer Enttäuschung. Im Halbfinale schied das Team von Trainer Sepp Herberger auch deswegen gegen den Gastgeber aus, weil Erich Juskowiak seine Nerven nicht im Griff hat und nach einem Revanchefoul vom Platz gestellt wird. Dann verletzt sich auch noch Fritz Walter. Auswechslungen aber sind zu dieser Zeit noch nicht erlaubt. Deutschland verliert mit 1:3. Im Spiel um den dritten Platz führt der unwiderstehliche Raymond Kopa erneut grandios Regie bei den Franzosen. Die Deutschen sind chancenlos.

Schumachers Foul an Battiston
Das aufregendste Duell der beiden Mannschaften sehen die Fans im Halbfinale der WM 1982 in Spanien. In Erinnerung geblieben ist das Match nicht nur wegen seines dramatischen Spielverlaufs, sondern vor allem wegen der Verletzung von Frankreichs Stürmer Patrick Battiston. Der ersprintete einen Steilpass von Michel Platini und will dann den Ball über den heraus stürmenden Harald Schumacher ins Tor lupfen. Schumacher springt hoch, dreht sich in Battiston und trifft ihn mit seinem Becken im Gesicht. Während der Angreifer bewusstlos liegen bleibt, dehnt sich Schumacher anschließend aufreizend. Nach dem Spiel angesprochen auf die Zähne, die Battiston bei dem Zusammenprall verloren hat, antwortet der Keeper: "Dann zahl ich ihm seine Jacketkronen." Das kommt logischerweise in Frankreich weniger gut an und wenig später sehen sich Frankreichs Präsident Francois Mitterand und Bundeskanzler Helmut Schmidt sogar genötigt, eine gemeinsame Presseerklärung abzugeben, um die Wogen zu glätten. Abseits des Crashs (den der Schiedsrichter nicht einmal als Foul wertete) verläuft das Spiel dramatisch. Frankreich geht in der Verlängerung mit 3:1 in Führung. Der gerade erst eingewechselte und von einer Oberschenkelverletzung gehandicapte Karl-Heinz Rummenigge erzielt den Anschlusstreffer. Es folgt der Auftritt Klaus Fischers, der mit einem Fallrückzieher das 3:3 macht. Elfmeterschießen. Deutschland gewinnt 8:7.

Beckenbauers Schachzug
WM 1986, wieder Halbfinale, wieder Deutschland gegen Frankreich. Toni Schumacher hütet immer noch das Tor der Deutschen und bei Frankreich steht Battiston in der Startelf. Doch das Spiel verläuft weit weniger spektakulär als das Duell vier Jahre zuvor. Die Franzosen um Superstar Michel Platini gehen als Favorit in die Partie. Schließlich haben sie zuvor Titelverteidiger Brasilien und Italien ausgeschaltet, während sich die Deutschen mal wieder durchs Turnier wurschtelten. Franz Beckenbauer lässt Platini von Wolfgang Rolff in Manndeckung nehmen. Andreas Brehme gelingt nach einem Torwartfehler bereits in der 9. Minute das 1:0 und zur Überraschung aller sind es die Deutschen, die weiterhin das Spiel bestimmen. In der Schlussminute erzielt Rudi Völler den Endstand. Platini tritt anschließend entnervt aus der Nationalmannschaft zurück.

Vorne Hummels, hinten Neuer
Nachdem die französische Nationalmannschaft bei der WM zuvor in Südafrika ein desaströses Bild abgegeben hatte, präsentiert sich das Team in bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien von seiner besten Seite. Die Mannschaft zeigt mitunter berauschenden Angriffsfußball und zieht vollkommen verdient ins Viertelfinale ein. Deutschland hingegen müht sich im Achtelfinale gegen Algerien zum einem 2:1 nach Verlängerung in die Runde der letzten acht. Dort allerdings geht die Elf bereits in der 13. Minute durch ein Kopfballtor von Mats Hummels in Führung. Anschließend hat das Löw-Team das Spiel größtenteils im Griff. Ab und an kommen die Franzosen aber doch gefährlich vor das deutsche Tor. Dort aber pariert Manuel Neuer auf teilweise spektakuläre Art und Weise. Deutschland gewinnt verdient. Es folgt das Jahrhundertspiel gegen Brasilien und der anschließende Titelgewinn gegen Argentinien.