#Euro2016 Namensgenerator macht Fans zu Isländern
Reykjavík. Nach dem märchenhaften Einzug Islands ins EM-Viertelfinale drückt halb Europa dem Fußballzwerg die Daumen. Die Begeisterung geht so weit, dass sich viele Europäer auch einen dieser lustigen isländischen Namen zulegen wollen.
Ein Namensgenerator im Netz, zu finden etwa auf der Webseite der norwegischen Tageszeitung „Verdens Gang“, macht's möglich: Wer hier seinen Vor- und Nachnamen einträgt, bekommt einen neuen Namen zugewiesen, der eine Herkunft aus dem Land der Elfen und Wikinger nahelegt. Aus Katrin Meyer wird so etwa „Kátriná Meýerdottir“, aus Hans Schmidt „Hánsór Schmidtson“.
Ganz so setzen sich die Namen der Inselbewohner in Wirklichkeit natürlich nicht zusammen. Um einen echten isländischen Nachnamen zu bekommen, müssen sich Island-Fans nämlich eigentlich nur den Namen ihres Vaters vornehmen und ein -(s)son (Isländisch für Sohn) dranhängen. Hieße Hans' Vater also Karl, würde aus Hans Schmidt ein Hans Karlsson (Sohn von Karl). Eine Tochter von Karl hieße mit Nachnamen Karlsdottír (Tochter von Karl). Seltener übernehmen die Kinder den Namen von der Mutter - etwa, wenn zum Vater kein Kontakt besteht. Bei der Heirat ändern sich die Namen in der Regel nicht.
Von der Namensregel gibt es aber Ausnahmen: Immer öfter kommt es vor, dass Isländer ihre zweiten Vornamen nutzen, um sich abzusetzen. Ein Beispiel: der frühere Bürgermeister von Reykjavík, Jón Gnarr (eigentlich Jón Gunnar Kristinsson). Wenn ein Name aus dem Dänischen oder anderen Sprachen stammt, wird er oft nicht geändert - siehe Fußballstar Eidur Gudjohnsen. Die isländische Sängerin Björk heißt übrigens mit Vornamen wirklich so - und mit Nachnamen Gudmundsdóttir. dpa