Nasri bereut EM-Eskapaden - Rätselraten um Blanc

Donezk (dpa) - Frankreichs umstrittener Fußball-Nationalspieler Samir Nasri geht nach seinen EM-Eskapaden auf Versöhnungskurs. Via Twitter entschuldigte sich der Profi von Manchester City für das Verhalten bei der EURO.

„(Ich hoffe), dass die Fans und vor allem die Kinder wissen, dass ich meine - für manche vielleicht schockierenden - Worte aufrichtig bereue“, schrieb er. „Ich liebe das französische Nationalteam, den Fußball und habe einen tiefgehenden Respekt vor der Öffentlichkeit.“ Nasri hatte nach dem Viertelfinal-Aus gegen Spanien einen Journalisten übelst beleidigt, ihm droht laut Medienberichten eine Rekordsperre von bis zu zwei Jahren durch den französischen Verband.

Auch die Zukunft von Nationaltrainer Laurent Blanc bleibt ungeklärt. Während der 46-Jährige nach Angaben der „L'Équipe“ eine weitere Zusammenarbeit anstrebe und auch zu geforderten Kompromissen bereit sei, soll sein Berater laut „Le Monde“ bereits den Kontakt zu Tottenham Hotspur aufgenommen haben. Die Londoner sind seit der Trennung von Harry Redknapp auf der Suche nach einem neuen Coach. Als Favorit beim Premier-League-Club wurde zuletzt allerdings der Portugiese André Villas-Boas gehandelt.

Der französische Verband FFF schaue sich ebenfalls anderweitig um und habe Didier Deschamps angesprochen, heißt es weiter. Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, dass der Welt- und Europameister sein Traineramt bei Olympique Marseille vorzeitig abgeben wolle. „Ich weiß davon nichts“, sagte FFF-Präsident Noël Le Graët zu den Berichten, „Laurent Blanc steht bis zum 30. Juni beim Verband unter Vertrag und Didier Deschamps ist Trainer von OM.“

Ein Gespräch zwischen dem Spitzenfunktionär und Blanc über eine mögliche Verlängerung des Kontrakts soll noch in dieser Woche stattfinden. Bei der EURO in Polen und der Ukraine hatte der Coach mit dem Viertelfinaleinzug zwar das Verbandsziel erreicht, die Disziplinlosigkeit einiger Akteure hat jedoch seine Verhandlungsposition geschwächt. Le Graët verlangt unter anderem eine Verkleinerung des Betreuerstabs, der derzeit aus 23 Personen besteht.

Die zweite Baustelle für den 70-Jährigen bleibt der weitere Umgang mit den EURO-Rüpeln. Das Exekutivkomitee des Verbands könnte bei einem Treffen am Dienstag ein Verfahren gegen Nasri und drei weitere Profis einleiten. Es seien derzeit viele Unwahrheiten im Umlauf, twitterte Nasri einen Tag nach seinem 25. Geburtstag. „Ansonsten ist das eine Angelegenheit zwischen ein paar Journalisten und mir. Ich werde mich äußern, wenn der Moment dafür gekommen ist.“