Pressestimmen zum Halbfinale Portugal - Wales

Lyon (dpa) - Wales ist im Halbfinale gegen Portugal sportlich gescheitert. Einen echten Verlierer gibt es für die internationale Presse dennoch nicht. Ein Überblick:

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PORTUGAL:

„A Bola“: „PORTUGAL, JE T'AIME! Heldenhafte Seleção steht im Finale von Paris.“

„Jornal de Noticias“: „Jaaa, mein Kapitän. Ronaldo erzielt ein Tor, gibt Nani die Vorlage für das zweite und stellt den Rekord von Platini ein.“

„O Jogo“: „Wunderschön. Ronaldo hat die Geschichte angehalten, als wäre er Michael Jordan.“

„Público“: „Das Finale ist in der Tasche. Jetzt fehlt nur noch der Pokal!“

„Record“: „Ein unsterblicher Flug. CR7 zieht mit Platini gleich und ist wieder mal der Mann des Spiels.“

„I“: „Portugal im EM-Finale! Der neue portugiesische Fado erobert Paris“

„Diario de Noticias“: „Portugal im Endspiel. Der Traum ist da. Ich glaube dran.“

„Correio da Manha“: „Ronaldo fliegt ins Finale. CR7 und Nani trafen beim portugiesischen Sieg, der das Ticket zum großen Spiel am Sonntag sicherte.“

WALES:

„Wales Online“ (über die Mannschaft): „Wales, wir haben dich geliebt für die Qualifikation für das Turnier. Und wir haben dich mehr und mehr geliebt mit jeden schwer zu glaubenden Schritt. Was du getan hast, ist historisch. Es wird niemals vergessen werden. Du hast nicht nur das Halbfinale eines Turniers erreicht, bist weitergekommen als Fußball-Großmächte und Länder, die 20-mal größer sind als du. Was du getan hast, geht viel tiefer. Du hast einem ganzen Land ein Gespür von Stolz und Patriotismus gegeben. Für einen Monat sind wir beschwingt durchs Leben gegangen.“

„Wales Online“ (über die Fans): „Du hast deine neuen französischen Freunde auf Schultern getragen, hast Restaurantbesitzer und Kebab-Besitzer umarmt, hast ihre Pubs in Gesangssäle verwandelt, hast ihre Bars leer getrunken, bist in ihren Brunnen geschwommen, bist auf ihre Bäume geklettert und hast ihnen die besten Nächte beschert, die sie jemals hatten. Deshalb nennen sie euch die besten Fans der Welt. Es ist an der Zeit, nach Hause zu kommen. Aber jetzt kennt die Welt Wales. Und sie hat sich in uns verliebt. Danke euch allen. Jedem einzelnen von euch.“

„South Wales Evening Post“: „Der Euro-Traum ist endgültig vorbei, zerschmettert von der portugiesischen Bedrohung, die Cristiano Ronaldo genannt wird. Sie verlassen Frankreich als die großen Sieger von den 24 Teams, die Mitte Juni diese EM mit Hoffnung und Optimismus begonnen haben. Es gibt das alte Sprichwort im Sport, dass sich niemand an geschlagene Halbfinalisten erinnert. Nicht in diesem Fall. Keine Chance.“

„Western Telegraph“: „Sie bekommen nicht ihr märchenhaftes Ende am Sonntag im Finale von Paris, aber sie werden nach Hause zurückkehren und wie Helden begrüßt.“

ITALIEN:

„La Repubblica“: „Ronaldos Klasse ist wiedererwacht. Endlich hat sich zwischen ihm und dem Team eine Verbindung ergeben.“

„La Gazzetta dello Sport“: „Ronaldo fliegt, schreit und schreibt Geschichte.“

BELGIEN:

„Le Soir“: „Am Sonntag, im Stade de France, spielen sie ihr zweites Finale, nachdem sie 2004 gegen Griechenland in Lissabon verloren haben. Cristiano Ronaldo konnte damals nichts machen. Er war aber auch erst 19 Jahre alt. Jetzt, mit 31 Jahren, ist er auf dem Gipfel seines Könnens angelangt. Er ist vielleicht fähig, erneut den entscheidenden Unterschied in einem Spiel gegen ein Team zu machen, das zwangsläufig als Liebling favorisiert werden wird.“

„De Morgen“: „Der Code von Wales ist also doch zu knacken. Portugal, das bei diesem Turnier noch nicht überzeugen konnte, gewann in Lyon ganz einfach gegen die Teufel-Killer. Ronaldo - wer sonst? - forderte einmal mehr die Hauptrolle ein und schenkte den Portugiesen nach der Pause mit einem Kopfballtreffer und einer halben Vorlage einen deutlichen 2:0-Sieg. Am 10. Juli bekommen die Portugiesen in Paris die Chance, Revanche zu nehmen für das verlorene EM-Finale von 2004 im eigenen Land.“

„La Libre Belgique“: „Diese Mannschaft, die so häufig ausgeschaltet wurde und die Rolle des wunderbaren Verlierers übernahm, entdeckt mit (Trainer) Fernando Santos einen neuen Weg, der sie ins Stade France führen wird, wo sie mit der Möglichkeit der Krönung in Tuchfühlung kommt. Jenseits einer ersten Halbzeit, die von größter Langeweile war, haben die Portugiesen die Sache - natürlich dank Ronaldo - sehr schnell klargemacht.“

POLEN:

„Przeglad Sportowy“: „Der Kampf zwischen Wales und Portugal um das Finale der Euro 2016 riss die Wunden in den Herzen der polnischen Fans auf. Er zeigte, was für eine Chance die Polen beim Elfmeterschießen gegen die durchschnittlichen Portugiesen vergeben hatten. Im Ringen zweier farbloser Mannschaften im Stade de Lyon mussten wir lange auf Emotionen warten. Erst nach der Pause kam es zum Erwachen von Ronaldo, der seine Klasse zeigte und sein Team zum Sieg führte.“

„Super Expres“: „Obwohl der Beginn des Spiels auf Verlängerung und Elfmeterschießen hindeutete, beseitigte der Star von Real Madrid nach der Pause alle Zweifel. Erst schoss er selbst ein Tor, dann half er beim Treffer von Nani.“

„Fakt“: „Ronaldo zerstörte die Träume von Wales. Es war der erste Sieg (nach regulärer Spielzeit) des Teams von Fernando Santos während des Turniers in Frankreich. Nach einer extrem langweiligen ersten Halbzeit versetzt Portugal gleich nach der Pause zwei K.o.-Hiebe.“

ÖSTERREICH:

„Kronen Zeitung“: „Drei Minuten reichten Portugal im sechsten Anlauf zum ersten Sieg bei dieser EURO in 90 Minuten.“

„Der Standard“: Ronaldo legt sich die zweite Titelchance auf.“

„Kurier“: „Mit einem wuchtigen Kopfball knackte der Superstar von Real Madrid den Abwehrriegel der Waliser.“

SCHWEDEN:

„Expressen“: „Vor dem Spiel hatte jemand ausgerechnet, dass Ronaldo im Schnitt fünfmal pro Spiel resigniert in Richtung Nani gestikuliert. Das hier war Nanis 102. Länderspiel und Ronaldos 132., zusammengerechnet hat er mit anderen Worten fast 90 Minuten seiner Karriere in der Nationalmannschaft damit verbracht, seinem Kollegen im Angriff seine Unzufriedenheit zu zeigen. Jetzt hat Nani also das 2:0 geschossen, da wurden ihm andere Gesten zuteil. Etwas später begann ein walisischer Chor Frankreich sein Abschiedslied zu singen (...). Auf der anderen kurzen Spielfeldseite spazierte Cristiano Ronaldo hin und her: Einer, dessen Sommer weitergeht, richtete seine Kapitänsbinde, atmete tief ein und reckte die Faust. Am Sonntag will er Europa besiegen.“

TSCHECHIEN:

„Pravo“ (online): „Drei tödliche Minuten brachten die Entscheidung - Portugal legt nach zwölf Jahren im Finale die Wiederholungsprüfung ab.“

„Blesk“ (online): „Ronaldo und Co. sind im Finale. Wales bekommt Bronze - die Mannschaft um Gareth Bale hat bei ihrer ersten Europameisterschaft einen großen Eindruck gemacht.“