Spanier verwandeln Balotelli in ein Häufchen Elend
Kiew (dpa) - Erst flüchtete Mario Balotelli in die Kabine, dann saß er bei Spaniens Siegerehrung weinend auf dem Rasen. Nach der bitteren Final-Pleite war Italiens großmäuliger Kraftprotz nur noch ein Häufchen Elend.
Wie ein Vater tröstete Trainer Cesare Prandelli seinen erst 21-jährigen EM-Star.
Nach seinem Doppelschlag gegen Deutschland im Halbfinale hatte der bullige Stürmer den Azzurri für das Endspiel gegen Spanien gleich vier Tore versprochen. Zwei für seine Mutter Silvia und zwei für Vater Franco, der in Kiew erstmals bei der EM auf der Tribüne saß. In einer kraftlosen Squadra Azzurra war der unermüdliche Angreifer von Manchester City einer der besten, letztlich aber stemmte er sich vergeblich gegen die 0:4-Niederlage.
Trotz des bitteren Endes war die EM für das Enfant Terrible ein Riesenerfolg. Sein Marktwert ist explodiert. Mit drei Toren und dem Treffer im Elfmeterschießen gegen England im Viertelfinale war „Super Mario“ Italiens bester Torjäger. Der oft als „Mad Mario“ verhöhnte Hitzkopf bekam seine Nerven in den Griff und wurde im Spiel gegen die DFB-Elf zum Nationalhelden. Sein stolzer Tor-Jubel aus dieser Partie mit nacktem Oberkörper im Stile eines Bodybuilders wird in die EM-Geschichte eingehen.