Doping-Verdacht: BVB erwägt keine juristischen Schritte
Dortmund (dpa) - Borussia Dortmund erwägt trotz des Doping-Verdachts gegen den Liverpooler Mamadou Sakho keine juristischen Schritte. „Ich glaube nicht, dass da für uns jetzt noch eine Tür aufgeht“, sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.
Bei der 3:4-Niederlage in Liverpool im Viertelfinale der Europa League hatte Sakho ein Tor erzielt und so maßgeblichen Anteil am bitteren Aus des Fußball-Bundesligisten gehabt.
Auch Sportdirektor Michael Zorc sieht keinen Anlass für einen Protest: „Wir haben es uns selbst zuzuschreiben, dass wir ausgeschieden sind. Das Problem ist, dass die Auswertung der Doping-Probe so lange gedauert hat.“
Wie der englische Premier-League-Club und die Europäische Fußball-Union UEFA mitteilten, untersucht der Verband ein mögliches Doping-Vergehen des Franzosen. Nach Auskunft der UEFA stammte der auffällige Befund bei Sakho nicht aus Partien der Reds gegen den BVB, sondern aus dem vorangegangenen Achtelfinal-Rückspiel am 17. März beim 1:1 bei Manchester United.
Verein und der Spieler haben bis zum 26. April Zeit, sich zu erklären und die Analyse einer B-Probe anzufordern. Selbst bei einer Verurteilung des Liverpooler Abwehrchefs hätte die Borussia praktisch keine Aussicht auf einen erfolgreichen Einspruch gegen die Wertung.
Dopingvergehen im Fußball wurden bislang immer mit individuellen Strafen für den Spieler geahndet. „Das gibt es einen Fehler im System“, sagte BVB-Mediendirektor Sascha Fligge.