Dost schießt Wolfsburg in Richtung Achtelfinale
Wolfsburg (dpa) - Serien-Torschütze Bas Dost ist für den VfL Wolfsburg derzeit Gold wert. Dank der zwei Treffer des Niederländers zum 2:0 (0:0)-Sieg gegen Sporting Lissabon hat der Tabellenzweite der Fußball-Bundesliga beste Chancen auf das Erreichen des Achtelfinales der Europa League.
Mit dem Doppelpack (46. Minute/63.) schraubte der Niederländer im Zwischenrunden-Hinspiel seine Bilanz in diesem Jahr auf neun Pflichtspieltreffer - und das fünf Tage nach seiner Vier-Tore-Gala beim 5:4-Spektakel in Leverkusen. „Er hat einen perfekten Job gemacht“, lobte Top-Vorbereiter Kevin de Bruyne den Matchwinner.
„So muss man das spielen. Wir können uns jetzt nicht ausruhen, aber so haben wir uns das eigentlich gewünscht“, sagte VfL-Manager Klaus Allofs. Vor nur 19 207 Zuschauern kassierte Sporting beim elften Europacup-Auftritt in Deutschland die zehnte Niederlage. In einer Woche können die Wolfsburger beim 18-maligen portugiesischen Meister alles klar machen.
Schon am Freitag dürfte Vieirinha die VfL-Fans mit der Nachricht von seiner Vertragsverlängerung erfreuen. „Morgen werden wir etwas sagen. Der Spieler will das verkünden. Wenn es nach mir geht, könnte er gern bleiben“, sagte Allofs mit einem verräterischen Grinsen.
Der zuletzt auch vom FC Schalke 04 umworbene Vieirinha spielte gegen seine Landsleute in einer etwas offensiveren Rolle. Weil Luiz Gustavo und Josuha Guilavogui im defensiven Mittelfeld gesperrt fehlten, hatte Trainer Dieter Hecking umbauen müssen. Trotz der Abwehrschwächen in Leverkusen am vergangenen Wochenende nominierte der Coach als Vertreter aber nur einen „Sechser“: Christian Träsch. Für den früheren Nationalspieler war es der erst fünfte Saisoneinsatz.
Dafür erhielt der zuletzt starke Maximilian Arnold zunächst überraschend eine Pause, musste dann aber bereits in der 41. Minute für Aaron Hunt einspringen, der seine seltene Chance in der Startelf wegen einer frühen Knieblessur nicht nutzen konnte. „Es besteht der Verdacht einer Innenbandverletzung“, berichtete Heckung später.
Gegen Sporting büßten die Wolfsburger trotz der Umstellungen nichts von ihrer Offensivstärke ein. Nach 16 Minuten scheiterte André Schürrle am stark reagierenden Nationalkeeper Rui Patricio. Nur drei Minuten später hätte Paulo Oliveira eine Hereingabe von Rechtsverteidiger Sebastian Jung fast ins eigene Tor gelenkt.
Die spielstarken Gäste setzten vor allem auf Konter. In der 34. Minute tauchte plötzlich André Carillo frei vor Wolfsburgs Schlussmann Diego Benaglio auf, schoss jedoch knapp am linken Pfosten vorbei. Kurz vor der Pause hatten die Hausherren dann erneut Glück, als der israelische Referee Alon Yefet ein Handspiel von Vieirinha im Strafraum übersah.
Wenige Sekunden nach der Pause dann die Erlösung: Naldo eroberte den Ball und bediente Dost perfekt, der Niederländer vollstreckte sicher zur Führung. Danach hielten die Gastgeber in der nur zur Hälfte gefüllten Arena den Druck hoch. Dost schlampte bei einem Kopfball aus kurzer Distanz, de Bruyne scheiterte an Rui Patricio (55.). Als dann de Bruyne wunderbar die Nahtstelle der Sporting-Abwehr fand, musste Dost nur den Fuß hinhalten - 2:0.
In der 69. Minute hätte Dost den Hattrick perfekt machen können, kam aber mit seinem Schuss aus elf Metern nicht am Gäste-Keeper vorbei. Auch Schürrle fand zehn Minuten später wieder in Rui Patricio seinen Meister, der damit zumindest die kleine Hoffnung der Portugiesen auf ein Weiterkommen am Leben hielt.