Frankfurt nach 2:0 gegen Tel Aviv auf Kurs K.o.-Runde
Frankfurt/Main (dpa) - Die Frankfurter Festtage in der Europa League gehen weiter. Das 2:0 (1:0) gegen Maccabi Tel Aviv war für die Eintracht bereits der dritte Sieg im dritten Spiel, der nächste große Schritt Richtung K.o.-Runde.
Der neue Torgarant Vaclav Kadlec (12.) und Sturmpartner Alexander Meier (53.) sorgten mit ihren Treffern für Partystimmung unter den 40 800 Zuschauern.
Der Widerstand des israelischen Meisters war am Donnerstagabend spätestens nach der Gelb-Roten Karte für Tal Ben Haim wegen wiederholten Handspiels gebrochen. Mit neun Punkten führt die Eintracht die Gruppe F weiterhin souverän an, schon in zwei Wochen beim Rückspiel in Tel Aviv könnte sie einen Haken unter die Gruppenphase machen. Schon gegen Girondins Bordeaux und APOEL Nikosia hatten die Hessen beeindruckt.
„Wir haben ein Jahr lang gearbeitet, um Europa zu erleben. Wir nehmen das sehr ernst und wollen was erreichen“, gab Trainer Armin Veh im TV-Sender Sky vor. „Wir feiern noch nicht. Aber wir sind auf dem richtigen Weg. Die Art und Weise, wie wir in der Europa League gewinnen, ist sehr überzeugend“, meinte der starke Mittelfeldspieler Tranquillo Barnetta bei Kabel1.
Von Beginn an machte die Eintracht klar, wer als Sieger den Platz verlassen würde. Kadlec und Alexander Meier beschäftigten als Sturmspitzen die Maccabi-Abwehr, von außen machten Sebastian Jung und Bastian Ozipka Druck. Johannes Flum, zuletzt in der Bundesliga gesperrt, eröffnete immer wieder geschickt das Spiel nach vorn. Dazu sorgte das permanente Pressing der Eintracht dafür, dass der israelische Meister kaum einmal nach vorne kam. „Wir spielen scheiße, und Frankfurt sieht aus wie Barcelona“, stellte der Ex-Rostocker und heutige Maccabi-Spieler Rade Prica bei Sky fest.
Schon nach vier Minuten prüfte Meier per Kopf Tel Avivs spanischen Keeper Juan Pablo, auch Tranquillo Barnetta (7.) scheiterte an Pablo. Es war nur eine Frage der Zeit, wann das 1:0 fallen würde - und es fiel früh: Nach einem Kopfball von Meier war Kadlec zur Stelle und markierte seinen sechsten Pflichtspieltreffer im elften Spiel für die Eintracht.
Von Maccabi, der dominierenden Mannschaft in Israel, war so gut wie nichts zu sehen. Nur einmal deutete das Team von Trainer Paulo Sousa, dem früheren Dortmunder Champions-League-Sieger, seine Klasse an: Ben Haim (5.) tauchte in der Anfangsphase einmal gefährlich vor Eintracht-Schlussmann Kevin Trapp auf. Für den Stürmer war die Partie nach etwas mehr als einer halben Stunde beendet. Innerhalb von vier Minuten unterliefen ihm zwei Handspiele - die Folge: Gelb-Rot.
Durch die Überzahl wurde die Übermacht der Frankfurter noch deutlicher. Einziges Manko: Das Veh-Team macht zu wenig aus seiner Überlegenheit. Erinnerungen an die Bundesliga, in der die Eintracht drei Spiele hintereinander jeweils in der 86. Minute den Ausgleich kassierte, kamen auf.
Doch zum Glück gab es Alexander Meier. Nach einer Ecke von Barnetta wuchtete er den Ball per Kopf ins Netzer und unterstrich schon in seinem zweiten Spiel nach achtwöchiger Verletzungspause, wie wichtig er für sein Team ist. Die Frankfurter nahmen danach einen Gang raus, ohne die Kontrolle zu verlieren. Kadlec (64., 68.) hätte den Vorsprung noch ausbauen können, scheiterte aber an Israels besten Mann Pablo.