Keine B-Elf Mainz 05 hofft auf versöhnlichen Abschluss der Europa-Reise
Mainz (dpa) - Mit dem ersten Heimsieg auf der internationalen Fußball-Bühne will der FSV Mainz 05 sein Abenteuer in der Europa League versöhnlich ausklingen lassen.
Im bedeutungslosen Gruppenfinale gegen FK Qäbälä wird Trainer Martin Schmidt an diesem Donnerstag (19.00 Uhr) trotz des bereits feststehenden Ausscheidens daher nicht die große Rotation anwerfen. „Ich fühle mich verpflichtet, eine Mannschaft aufzustellen, die gewinnen will und muss. Wir wollen nichts herschenken“, sagte Schmidt.
Der Schweizer fordert von seiner Elf gegen den punktlosen Tabellenletzten aus Aserbaidschan noch einmal eine Topleistung und will dafür die stärkste Formation auf das Feld schicken. „Wir können nicht mit einem B- oder C-Team antraben und die einfach wegspielen“, sagte Schmidt. „Bei uns ist viel sportlicher Ehrgeiz im Spiel. Wir nehmen das Spiel sehr, sehr ernst.“
Der dritte Tabellenplatz der Mainzer (6 Punkte) ist zementiert, weil der Direktvergleich mit dem Zweiten AS Saint-Etienne (9) für die Franzosen spricht. Für Schmidt ein Anlass, leise Kritik an der UEFA zu üben. „Es ist dem Modus geschuldet, dass in den Gruppen zu zwei Drittel schon alles klar ist. Das ist schade“, sagte der FSV-Trainer.
Auch die Spieler trauern der verpassten Chance eines Gruppen-Endspiels nach. „Wir wollten international überwintern, das haben wir leider nicht geschafft“, sagte Mittelfeldspieler Fabian Frei. „Aber das haben wir uns selbst eingebrockt.“
Gegen Qäbälä soll nun wenigstens der erste Heimsieg in einem internationalen Wettbewerb her. Sportdirektor Rouven Schröder warnte gar davor, die Partie auf die leichte Schulter zu nehmen: „Es geht um unser Renommee, um viel Geld und um wertvolle Punkte für die Bundesliga in der Fünfjahreswertung der UEFA.“
Und dann sind da auch noch die eigenen Fans, die man nicht verprellen will. „Wir wollen gegen Qäbälä unbedingt gewinnen. Das sind wir nicht zuletzt jedem schuldig, der ins Stadion kommt“, appellierte Schröder. Den Mainzern droht ohnehin eine Minuskulisse. Bislang wurden erst 12 000 Tickets verkauft.
Schmidt legt zudem großen Wert darauf, dass die 1:6-Pleite in Anderlecht der einzige Makel einer insgesamt ordentlichen Premiere in der Europa-League-Gruppenphase bleibt. „Diese Niederlage war eine zu viel, aber es soll die einzige bleiben“, erklärte er.
Das Negativerlebnis von Brüssel wirkt bei ihm bis heute nach. „Wenn ich rückwirkend irgendetwas anders machen würde, dann die letzten fünf Minuten von Anderlecht. Die würde ich gerne noch einmal spielen - mit weniger Risiko“, bekannte Schmidt. „Diese Niederlage hat nicht nur innerlich geschmerzt, sondern war auch für das Selbstvertrauen nicht so gut“, erklärte er. Auch deshalb hofft Schmidt auf einen versöhnlichen Abschluss der Europa-Reise.
Voraussichtliche Aufstellungen:
FSV Mainz 05: Lössl - Balogun, Bell, Hack - Donati, Brosinski - Ramalho - Frei, Malli - Cordoba, Onisiwo
FK Qäbälä: Bezotosnyi - Abbasov, Vernydub, Rafael Santos, Ricardinho - Sadygov, Kvekveskiri - Mammadov, Weeks, Ozobic - Dabo
Schiedsrichter: Evans (Wales)