FIFA-Topsponsoren fordern „Kulturwandel“ beim Weltverband
Zürich (dpa) - Fünf FIFA-Topsponsoren haben sich in einem Brief an den skandalumwitterten Fußball-Weltverband erneut für Reformen stark gemacht und einen „Kulturwandel“ gefordert.
Unmittelbar vor der Sitzung des FIFA-Exekutivkomitees in Zürich am Mittwoch und Donnerstag verlangte eine Allianz um den Sportartikelhersteller Adidas unter anderem eine „unabhängige Aufsicht“ der Reformbemühungen. Neben dem Unternehmen aus Herzogenaurach unterzeichneten auch McDonald's, Coca-Cola, Visa und Anheuser-Busch das Papier, aus dem die Nachrichtenagentur AP am Dienstag zitierte.
Die Sponsoren wandten sich direkt an die Mitglieder des Exekutivkomitees, die an diesem Mittwoch und Donnerstag zu einer letzten Sitzung vor Weihnachten am Stammsitz des Weltverbandes in Zürich zusammenkommen. „Nochmals wollen wir betonen, dass wir an Sie appellieren, Veränderungen anzunehmen, Reformen umzusetzen, einer langfristigen unabhängigen Aufsicht zuzustimmen und einen Kulturwandel zu initiieren“, hieß es im Brief der Sponsoren.
Eine FIFA-Sprecherin bestätigte einen Brief an das Exekutivkomitee und betonte, dass die Sponsoren weiterhin eine wichtige Rolle im Reformprozess spielen werden. Der Weltverband sei den Sponsoren für deren Bemühungen dankbar.
Bereits Anfang Oktober hatten mehrere Top-Sponsoren den sofortigen Rücktritt von FIFA-Chef Sepp Blatter verlangt. Adidas hatte sich dieser Allianz damals allerdings nicht angeschlossen und war dafür von vielen Seiten teils harsch kritisiert worden. Erst im November forderte auch Adidas-Chef Herbert Hainer „grundlegende“ Veränderungen bei der FIFA. Allein Personen auszutauschen, reiche nicht, kommentierte er in einem Interview der „Wirtschaftswoche“.
„Das geht los mit einer Amtszeitbegrenzung, geht weiter mit einer Altersbeschränkung, der Art und Weise, wie Entscheidungen getroffen werden“, sagte Hainer weiter. Adidas ist einer der wichtigen Geldgeber der FIFA. Erst im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen den Vertrag mit dem Weltverband bis 2030 verlängert.