Chaos im Profifußball Super-League-Clubs sichern sich rechtlich gegen FIFA und UEFA ab

Montreux · Die zwölf Gründervereine einer europäischen Super League sollen rechtliche Schritte gegen die Spitzenverbände eingeleitet haben. Damit wollen sie eine Einmischung verhindern.

Die Super League soll sich rechtlich abgesichert haben, damit UEFA und FIFA keinen Einfluss nehmen können.

Foto: dpa/Jon Super

Die Gründungsmitglieder der neuen Super League haben der Nachrichtenagentur AP zufolge bereits rechtliche Schritte eingeleitet, um die internationalen Verbände UEFA und FIFA an einer Einmischung zu hindern. Dies soll der Europäischen Fußball-Union und dem Weltverband demnach in einem Schreiben mitgeteilt worden sein. Die UEFA und FIFA hatten ihrerseits die Gründung der neuen Liga scharf kritisiert und angekündigt, alle Maßnahmen zu ergreifen, um den Wettbewerb zu verhindern. Die Verbände und auch die Initatoren der neuen Super League waren für eine Stellungnahme angefragt.

Die zwölf Clubs, darunter kein Bundesligist, erklärten, dass bei den zuständigen Gerichten Anträge gestellt seien, um die reibungslose Einführung und Durchführung der Super League zu gewährleisten. Die UEFA hatte gedroht, die Vereine aus den nationalen Ligen auszuschließen. Die FIFA hatte bereits zu Jahresbeginn die Möglichkeit ins Spiel gebracht, die Spieler für deren Nationalmannschaften bei Weltmeisterschaften zu sperren.

Sechs Clubs aus England und je drei aus Spanien und Italien, darunter der FC Liverpool, Real Madrid und Juventus Turin, hatten in der Nacht so konkret wie nie ihre Pläne für eine eigene Liga veröffentlicht. Diese stünde in direkter Konkurrenz zur Champions League der UEFA, die diese Pläne wie auch der Weltverband FIFA und etliche nationale Ligen und Verbände scharf kritisierte. Deutsche Clubs sind nicht unter den Vereinen, die die Gründung einer Super League angekündigt haben. Dies lobte die UEFA explizit. In einigen Ländern hat die Debatte bereits eine politische Ebene erreicht. So nannte der britische Premierminister Boris Johnson die Super-League-Pläne „schädlich“.

(dpa)