Handball HSG Krefeld verspielt 26:20-Führung in Willstätt

Krefeld · 28:28 fühlt sich für den Handball-Drittligisten an wie eine Niederlage.

 Fassungslosigkeit bei HSG-Trainer Maik Pallach (2.v.r.), dessen Team in Willstätt nur ein Remis holte.

Fassungslosigkeit bei HSG-Trainer Maik Pallach (2.v.r.), dessen Team in Willstätt nur ein Remis holte.

Foto: Michael Wendling

Die HSG Krefeld Niederrhein bleibt nach einem letztlich sogar noch glücklichen 28:28-Unentschieden beim TV Willstätt in der B-Gruppe der Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga weiter ungeschlagen. Die Schwarz-Gelben führen mit 3:1 Punkten nun gemeinsam mit dem HC Oppenweiler-Backnang die Tabelle an. Die Punkteteilung in Willstätt, unweit von Straßburg, war allerdings eher eine gefühlte Niederlage, da das Team von Trainer Maik Pallach noch 13 Minuten vor Schluss nach einem fulminanten Wurf von Kevin Christopher Brüren mit 26:20 führte. Doch dieser scheinbar satte Vorsprung sollte nicht ausreichen.

Die Gastgeber glichen vielmehr mit sechs Toren in Folge zum 26:26 aus, bestraften die Gäste damit für ihre fahrlässige Chancenverwertung mit allein vier verworfenen Siebenmetern. Gleich drei Mal trafen HSG-Akteure selbst das leere gegnerische Tor nicht, da Willstätt bei seiner Aufholjagd meist auf den Torhüter zu Gunsten eines siebten Feldspielers verzichtete. Allein in der ersten Hälfte ließen die Gäste elf Großchancen aus.

Selbst nach der erstmaligen Willstätter Führung zum 28:27, knapp dreieinhalb Minuten vor dem Ende, scheiterte die HSG gleich bei drei Anläufen zum Ausgleich. Zunächst warf Moritz Barwitzki einen Siebenmeter hoch über das Tor, dann knallte ein Weitwurf von Torhüter Oliver Krechel gegen die Latte des erneut verwaisten Willstätter Tores. Zu guter Letzt scheiterte der meist clever agierende Rechtsaußen Mike Schulz am überragenden Willstätter Keeper.

Die Nerven auf Krefelder Seite lagen blank. So wiederholte sich in den Schlusssekunden aus Krefelder Sicht die Szenerie aus dem Match gegen Hanau. Erneut rettete zunächst Torhüter Oliver Krechel mit einer Glanzparade, ehe Youngster Carlos Marquis mit einer feinen Einzelleistung zumindest den 28:28-Endstand sicherstellte. Der erst 19-Jährige zog ab der 38. Minute allein die Fäden im HSG-Spiel, da Marijan Basic nach einer Abwehraktion die Rote Karte sah. Trainer Maik Pallach reagierte gelassen: „Wir haben 46 Minuten ein gutes Spiel gezeigt, aber nach der Roten Karte und der folgenden Zeitstrafe für Carlos Marquis den Faden verloren. Den Sieg haben wir bereits vor der Pause aus der Hand gegeben, weil bis auf Robin Schoenaker viel zu wenig Dampf aus dem Rückraum kam. Wir müssen die Situation aber positiv sehen und uns nun gut auf das Spitzenteam aus Pfullingen vorbereiten.“