Fortuna Düsseldorf 0:2-Niederlage: Stuttgart ist eine Nummer zu groß

Bei der 0:2-Niederlage gegen den VfB präsentiert sich die Fortuna ohne Mut und Ideen. Die Offensive bleibt die große Problemzone.

Foto: Wolff

Stuttgart. Dieser Gegner war eindeutig eine Nummer zu groß für Fortuna Düsseldorf. Der VfB Stuttgart stürmte mit einem 2:0 (2:0)-Erfolg an die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga und zeigte den Unterschied der beiden Mannschaften vor allem in spielerischer Hinsicht deutlich auf. Der Sieg fiel sogar noch ein oder zwei Tore zu niedrig aus.

Mit einer Überraschung hatte Friedhelm Funkel in seiner Aufstellung aufgewartet. Fortunas Cheftrainer hatte auf den vielleicht besten Fortunen der Vorrunde verzichtet und Robin Bormuth auf der Bank gelassen. Und auch Axel Bellinghausen saß draußen, dafür stand Marlon Ritter zum zweiten Mal in Folge in der Startelf.

Fortuna verliert 0:2 in Stuttgart
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Die von den vermeintlichen Experten für Stuttgart favorisierte Dreierkette gab es nicht. Mit gewohntem System sollte es taktisch leichter fallen, dem großen Aufstiegsfavoriten Paroli zu bieten. Und der Trainer setzte damit ein Zeichen, dass er nicht zu defensiv agieren wollte. Kompaktheit, Zweikampfstärke und schnelles Umschalten waren die Schlagworte, die Funkel seinem Team mit auf dem Weg zum Spiel beim Tabellendritten gegeben hatte. Und es ging auch gut los. Fortuna versuchte mit möglichst viel Ballbesitz dem Gegner gar nicht erst zu einem druckvollen Angriffsspiel mit der gefürchteten Offensivpower kommen zu lassen.

Ohnehin sollte die Fortuna die erste Viertelstunde unbedingt ohne Gegentor überstehen. Das wäre ausgerechnet im Anschluss an eine eigene Ecke schon fast schief gegangen. Doch Michael Rensing reagierte bei dem anschließenden VfB-Konter glänzend gegen Takuma Asano.

Trotzdem ging der Plan nicht auf, denn eine lange Flanke kam nach 13 Minuten ungehindert bei Simon Terodde an. Und der Ex-Fortune köpfte zur Führung der Stuttgarter ein. Und schon hatte sich das Spiel gedreht, der VfB hatte Oberwasser und die Spielkontrolle. Sieben Minuten später war die Fortuna-Abwehr erneut überspielt. Nach einem langen Diagonalpass und einer Direktabnahme von VfB-Neuzugang Julian Green war das 2:0 perfekt. Für das Selbstvertrauen der Gäste war das der Genickschuss, denn viele Aktionen verendeten mutlos und ohne den Glauben an Erfolg im Nirgendwo.

So konnte es sich der Aufstiegsfavorit sogar leisten, frühzeitig Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Nutzen konnte die Fortuna das aber nicht, immerhin blieb es vom Ergebnis im Rahmen. Dass die Stuttgarter nicht nur das Spiel kontrollierten, sondern auch noch etwas draufpacken können, zeigten die Spieler von Trainer Hannes Wolf nach der Pause. Bis zur 50. Minute hatten die Schwaben bereits zwei hochkarätige Chancen (Asano/Terodde) vergeben, so dass die Düsseldorfer froh sein konnten, dass das Ergebnis nicht frühzeitig noch deutlicher ausfiel. Auch im restlichen Spielverlauf war es aus Düsseldorfer Sicht eher den Stuttgartern zu verdanken, dass nicht mehr passierte. Denn Fortuna wirkte so wie David gegen Goliath, nur dass er die Steinschleuder vergessen hatte.