Fortuna Düsseldorf Pro und Contra - wohin geht Fortunas Rückrunden-Reise?
Die WZ zeigt Argumente für und gegen eine gute Rückrunde von Funkels Team auf. Ein Mittelfeldplatz scheint realistisch.
Düsseldorf. Der Rückrunden-Auftakt ging für Fortuna Düsseldorf gründlich daneben. Zum Start in die zweite Saisonhälfte in der 2. Fußball-Bundesliga unterlag die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel dem SV Sandhausen mit 0:3. 25 Punkte aus 18 Begegnungen bedeuten aktuell den neunten Tabellenplatz. Zu den Aufstiegsrängen fehlen zehn Zähler, der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt elf Punkte. Droht eine langweilige Rückrunde? Klettert die Fortuna noch ein wenig nach oben? Oder wird es vielleicht sogar noch einmal eng? Die WZ blickt voraus:
Friedhelm Funkel — Fortunas Trainer machte aus seinem Ärger über das 0:3 gegen Sandhausen keinen Hehl. Der 63-Jährige verfügt in der 2. Liga über so viel Erfahrung wie kein Anderer. Funkel wird an den richtigen Stellschrauben drehen (müssen), um sein Team weiter zu stabilisieren. In der Hinrunde hat die Fortuna bewiesen, dass sie nach Rückschlägen die richtige Reaktion zeigen kann.
Defensivstärke — Mit 19 Gegentoren gehört die Fortuna-Abwehr nach wie vor zu den fünf besten der Liga. Mit Gökhan Gül und dem derzeit noch verletzten André Hoffmann hat Funkel weitere personelle Alternativen zur Verfügung, die Kevin Akpoguma oder Alexander Madlung nötige Pausen verschaffen könnten. Zudem steht in Michael Rensing der beste Torhüter der Zweiten Liga zwischen den Pfosten.
Routiniers — Adam Bodzek und Oliver Fink sind absolute Führungsfiguren, die die unerfahrenen Spieler im Kader mitziehen und anleiten zu können. Ihre Ruhe - auf und neben dem Platz - sollte ein weiterer Baustein für eine durchaus erfolgreiche Rückrunde sein.
Offensivprobleme — In den vergangenen sieben Pflichtspielen erzielte die Fortuna nur drei Treffer. Zuletzt gab es in vier Begegnungen gar kein Tor. Rouwen Hennings (fünf Saisontreffer) hat seit dem 4:0 gegen Bielefeld am 21. Oktober nicht mehr jubeln können, Emmanuel Iyoha zeigte nach seiner Einwechslung gegen den SVS gute Ansätze, strahlt aber (bislang) zu wenig Torgefahr aus. Heimspiele — Neunmal trat die Fortuna bisher in der Arena ein. Heraus kamen je drei Siege, Unentschieden und Niederlagen. Wenn das Team das Spiel machen muss, tun sich Funkels Profis schwer. Das wurde nicht nur gegen Sandhausen deutlich. Auch gegen Dresden (0:3) und Nürnberg (0:2) funktionierte wenig. Die Heim-Tabelle weist die Fortuna als 13. aus, auswärts ist es ein guter fünfter Rang.
Standardschwäche — Eine weitere Baustelle sind die Standardsituationen. Nur fünf Tore kamen nach ruhenden Bällen (davon drei per Strafstoß) zustande. Nur Fürth, St. Pauli und Kaiserslautern sind schlechter. Auch bei Standards des Gegners zeigt sich das Team immer wieder anfällig.
Nach unten droht in der Tabelle keine Gefahr. Dafür ist der Trainer zu erfahren und das Team zu gut. Ein einstelliger Tabellenplatz wird aber nur zu erreichen sein, wenn die Offensive endlich zulegt. Die sorgenfreie Saison, die alle wollten, wird es letztlich bleiben. Viele Zuschauer lockt dies aber wahrscheinlich nicht an.