Alle freuen sich aufs Spitzenspiel
Nur die Fans aus Fürth bleiben zu Hause. Fortunen nutzen den freien Tag zum Kräfte sammeln.
Düsseldorf. Fortunas Trainer ist immer für eine Überraschung gut. Mit der Absage des Trainings am Freitag hatte er bei seinen Feldspielern für erfreute Minen gesorgt. Das war natürlich nicht die ureigenste Absicht von Norbert Meier. Seine Spieler sollen vielmehr ausruhen und nach einer anstrengenden Trainingswoche neue Kräfte sammeln. Das Geheimtraining am Tag zuvor hatte die Konzentrationsfähigkeit seiner Spieler auch sehr in Anspruch genommen. „Wir mussten einige Dinge einüben, die nach dem Ausfall von Sascha Rösler (Gelbsperre; Anm. der Redaktion) nötig geworden sind“, erklärte Meier den Umstand, dass die sportliche Leitung entschieden hatte, in der Einheit hinter verschlossenen Türen Eckball- und Freistoßvarianten einzuüben. „Zudem haben wir einige taktische Formen trainiert, die speziell auf die Spielweise der Fürther abgestimmt waren. Wir sind ja schließlich nicht das Nonplusultra des Fußballs, und alles richtet sich nach uns.“
Es sei also bestimmt nicht so, dass seine Mannschaft immer nur das eigene Spiel durchdrücken will und nicht auf die Spielweise des Gegners achtet. „Es wäre fahrlässig, wenn man den Gegner nicht beobachten und seine Schlüsse aus dem Gesehenen ziehen würde“, erklärte Meier, der angibt, noch nicht zu wissen, wie Rösler zu ersetzen ist. „Es kann eine 1:1-Lösung sein, bei der einfach nur ein anderer Spieler die Aufgabe von Sascha übernimmt“, sagte Fortunas Trainer. „Oder wir entscheiden uns für ein taktisch modifiziertes System.“
Ken Ilsø wäre einer der Kandidaten, der den spielerischen und technischen Möglichkeiten eines Sascha Rösler nahe käme. Die Schlitzohrigkeit und das Übernehmen der Führungsrolle wären wohl vom Dänen, der erst einmal seine Form wiederfinden muss, derzeit noch zu viel erwartet. „Ken ist auch erst neun Tage im Training.“ Diese Aussage verdeutlicht, dass Meier mit Ilsø noch nicht als Spieler in der Startformation plant.
Namen anderer möglicher Kandidaten nannte der am Freitag auffällig gut gelaunte Norbert Meier allerdings noch nicht. Ohnehin fiele die Entscheidung über taktische und personelle Änderungen erst kurz vor dem Spiel.
Ein wenig enttäuscht ist die Fortuna von dem Interesse der Fürther Fans. Nur ganze 57 Karten wurden von den knapp 2000 Tickets, die ins Frankenland geschickt worden waren, überhaupt abgenommen. Daraus abzuleiten, dass die Greuther Fans ihrer Mannschaft nicht trauen, war Meier dann doch zu simpel. „Wir freuen uns, dass wir so viele eigene Fans mobilisieren können“, sagte Meier. Die Fortuna rechnet nämlich mit 30 000 Zuschauern.