Augsburg-Matchwinner Mölders: „Wir haben Blut geleckt“
Düsseldorf (dpa) - Der FC Augsburg ließ gleich zu Rückrundenbeginn aufhorchen: Mit dem ersten Auswärtssieg seit neun Monaten hat der Tabellenvorletzte wieder Land in Sicht. Beim 3:2 in Düsseldorf half die Fortuna allerdings kräftig mit.
Sascha Mölders strahlte wie lange nicht mehr. „Das war nicht überraschend, wir haben richtig guten Fußball gespielt. Jetzt haben wir Blut geleckt“, sagte der Torjäger des FC Augsburg, der seinem Team mit zwei Treffern beim 3:2 (2:0)-Erfolg bei Fortuna Düsseldorf zum zweiten Saisonsieg und zu einem Hoffnungsschimmer im Abstiegskampf verhalf. Auch Trainer Markus Weinzierl sieht bei einem Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz realistische Chancen auf ein weiteres Erstligajahr in Augsburg. „Jeder, der uns abgeschrieben hat, hat einen Fehler gemacht. Wir werden kämpfen bis zum letzten Spieltag“, versprach der Coach.
Mölders profitierte bei seinem Doppelpack in der 40. und 71. Minute allerdings von katastrophalen Abwehrpatzern der sonst so defensivstarken Düsseldorfer und ihrem Torhüter Fabian Giefer. Beim ersten Treffer bewies der Augsburger Angreifer seine Schlitzohrigkeit nach einem Missverständnis zwischen den beiden Fortunen Juanan und Giefer. Beim dritten Treffer schoss ihn Giefer so unglücklich an, dass der Ball dann ins Tor trudelte. „Er geht dahin, wo ein Torjäger stehen muss. Er ist sehr wichtig für uns“, befand Weinzierl. Auch beim 2:0 durch Ja-Cheol Koo patzte die komplette Fortuna-Defensive.
In einer im ersten Abschnitt starken Augsburger Elf mit den Bundesliga-Debütanten Alexander Manninger, Ronny Philp und Dong Wong Ji ragte Mölders mit seinem Torinstinkt heraus. Kurz vor der Partie hatte der 27-Jährige seinen Vertrag bis 2015 verlängert und somit ein Zeichen gesetzt. „Wir brauchen Dreier. Jetzt haben wir damit angefangen und noch 16 Endspiele vor uns“, meinte der beste Augsburger Torschütze. „Jeder hat gesehen, dass wir angreifen. Dieser Sieg gibt uns Rückenwind und Selbstvertrauen. Es herrscht ein ganz anderer Geist in der Mannschaft“, meinte Abwehrspieler Jan-Ingwer Callsen-Bracker.
Allerdings mussten die Gäste trotz einer klaren 3:0-Führung am Ende noch um den Sieg bangen. Denn Stefan Reisinger schaffte mit seinen beiden Treffern (73./90.+1) nicht nur den Anschluss, sondern konnte in der letzten Minute der Nachspielzeit sogar noch das 3:3 erzielen - doch Schiedsrichter Manuel Gräfe verweigerte wegen eines vorausgegangenen angeblichen Foulspiels die Anerkennung des Treffers. Der Düsseldorfer Stürmer ärgerte sich mächtig. „Das war ein ganz klares Tor, das darf man nicht abpfeifen“, meinte Reisinger.
Auch Fortuna-Coach Norbert Meier fand den Treffer regulär. „Für mich war das kein Foul von Dani Schahin“, sagte der Trainer. Ein Remis wäre aber für die Düsseldorfer am Ende wohl zu viel des Guten gewesen. „Wir müssen uns an die eigene Nase fassen“, ergänzte Meier, dessen Team nach drei Heimsiegen in Serie einen empfindlichen Rückschlag erlitt und Vorsprung auf die Abstiegsplätze eingebüßte. „Das war heute bitteres Lehrgeld. Der Gegner hat uns den Schneid abgekauft. Ich hoffe, dass daraus Lehren gezogen werden“, sagte Vereinschef Peter Frymuth vor dem Derby bei Borussia Mönchengladbach am nächsten Wochenende.