Fortuna Düsseldorf Avevor: „Wir müssen wieder heiß auf Tore sein“

Rückkehrer Christopher „Jackson“ Avevor hat sich für den Rest der Saison mit Fortuna viel vorgenommen.

Foto: Christof Wolff

Belek/Düsseldorf. „Es ist ein überragendes Gefühl, wieder Fußball spielen zu können und bei der Mannschaft zu sein“, sagt Christopher Avevor. Ein Jahr war Fortunas Defensiv-Allrounder wegen einer schweren Knieverletzung außer Gefecht und verpasste zwei Trainer: Weder Taskin Aksoy noch Frank Kramer haben ihn je bei Fortuna spielen gesehen. „Wenn man so lange verletzt ist, lernt man Gesundheit und Fitness noch mehr schätzen“, sagt „Jackson“, wie ihn bei Fortuna jeder nennt.

Derzeit befindet sich Avevor mit seiner Mannschaft im Trainingslager an der türkischen Riviera. Dort versucht der 23-jährige Mittelfeldspieler seinen Trainer Marco Kurz durch starke Trainingsleistungen davon zu überzeugen, dass die Truppe unbedingt seine Robustheit und seinen Durchsetzungswillen benötigt, um den Klassenerhalt zu schaffen. Bei der 1:3-Niederlage gegen den bulgarischen Meister PTC Ludogorets Razgrad gehörte das „muskelstrotzende Abwehrbollwerk“ zu den auffälligsten Akteuren und untermauerte eindrucksvoll seine Ansprüche auf einen Platz in der Startelf für den herbeigesehnten Auftakt in die Restsaison der 2. Liga daheim gegen den 1. FC Heidenheim.

Fortuna in Belek - der vierte Tag im Trainingslager
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„Über einen Platz in der Startelf zu sprechen, ist viel zu früh“, betont der Mann, der keinem Zweikampf aus dem Weg geht und keinen Laufweg scheut. „Es ist noch viel Zeit bis zu dem Spiel, da kann noch viel passieren. Und der Konkurrenzkampf ist enorm groß. Viele Spieler bei uns sind variabel einsetzbar, wir haben vier, fünf Kandidaten für jede Position.“

Ein Einsatz gegen Heidenheim wäre Avevors zweiter seit seiner Verletzung, die er sich im Dezember 2014 gegen Braunschweig zugezogen hatte. Monatelang quälte sich der Rechtsfuß gemeinsam mit dem ebenfalls lange verletzten Christian Gartner in der Reha für das Comeback. Dann bot ihn Interimscoach Frank Hermann zum Jahresausklang beim 0:0 beim SC Paderborn erstmals wieder auf, 90 Minuten lang durfte der 23-Jährige spielen. Heute ist er zurück bei alter Stärke. So hart die Zeit gewesen sei, er habe nie daran gezweifelt, dass es ihm gelingt, auf den Fußballplatz zurückzukehren, betont der Sohn einer Deutschen und eines Ghanaers. „Ich war mir immer sicher, dass alles wieder gut wird.“ Sorgen, dass die Verletzung wieder aufbrechen könne, mache er sich nicht. „Ich kann völlig frei aufspielen.“

Stark hatte der ehemalige Junioren-Nationalspieler bei Fortuna begonnen und seine unglückliche Zeit bei Hannover 96 unter den Trainern Mirko Slomka und Tayfun Korkut vergessen gemacht. Bei den Niedersachsen hatte er zuletzt nur noch in der U 23 spielen dürfen. Er etablierte sich im Düsseldorfer Mittelfeld und war aus der Elf nicht mehr wegzudenken. Daran will er nun während der restlichen 15 Saisonspiele anknüpfen. So weit denken möchte er allerdings noch nicht. „Der Fokus liegt ganz auf das Heimspiel gegen Heidenheim. Wir verspüren eine Menge Druck, sind unter Zugzwang.“

Beim Testspiel gegen die Bulgaren am Mittwoch sah er viele gute Ansätze. „Wir haben es schon ganz vernünftig gemacht, dennoch aber nichts mitgenommen.“ Die Mannschaft müsse hinten und vorne noch konsequenter agieren, meint er. Dann wären sie nicht als Verlierer vom Platz gegangen. Avevor appelliert deshalb: „Wir müssen auch mal einen Zweikampf auf dreckige Weise gewinnen, ein dreckiges Tor erzielen. Wir müssen wieder heiß auf Tore sein. Das kann man auch im Training üben.“