Fortuna Düsseldorf Kurz erkennt langsam, auf welche Spieler er setzen kann

Die beiden Testspiele zeigten die Schwächen und Stärken der Fortuna. Iyoha und Bebou sind Hoffnungsträger.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Bei seiner Amtsübernahme hatte es Marco Kurz in guter Laune vollmundig verkündet: „Wenn wir immer ein Tor mehr schießen als der Gegner, ist doch alles in Ordnung.“ Das sagte der neue Trainer von Fortuna Düsseldorf, nachdem er auf die bisherige Offensivschwäche seiner Mannschaft angesprochen worden war. Am Mittwochabend war der 46 Jahre alte Trainer in Aachen zwar nicht ganz so gut drauf, freute sich dennoch, dass die Fortuna trotz einer desolaten ersten Hälfte fünf Treffer erzielt hatte. „Vor der Pause hatten wir keine gute Staffelung und haben den Gegner immer wieder zu Chancen eingeladen“, sagte Kurz. „Dazu kamen grobe individuelle Fehler. Dann darf man sich nicht wundern, wenn man zwei Gegentore bekommt.“

Es kam noch ein drittes in der zweiten Hälfte dazu. Doch Kurz hatte danach eine deutliche Steigerung gesehen, allerdings auch sein Personal nach 45 Minuten komplett ausgetauscht. „Der zweite Durchgang war flüssiger und unterm Strich besser“, sagte Kurz. Vor allem hatte ihm gefallen, dass sich seine Mannschaft mehr Chancen herausgespielt hatte.

Fehlerquote: Immer noch machen die Zweitliga-Profis zu viele Fehler. Der Gegner — selbst ein Viertligist — hat keine Probleme die großen Geschenke anzunehmen. Fehler unterlaufen den Spielern auch beim Stellungsspiel. In der ersten Hälfte wurde deutlich, dass einige Spieler damit überhaupt nicht zurecht kommen. Einerseits, weil sie woanders Lücken stopfen wollen und müssen — andererseits, weil sich nicht wissen, wo plötzlich der eigentlich nächste Mitspieler in der Stafflung herumturnt.

Formschwäche: Christian Strohdiek kommt einfach nicht zurecht im Dress der Fortuna. Die Kritiker haben sich auf ihn und seine Fehlerqoute eingeschossen, er selbst wirkt ob der Anfeindungen und der nicht selten berechtigten Kritik unsicher und wackelt in der Viererkette. Ähnliches gilt für Kevin Akpoguma, der eine starke Vorbereitung gespielt hatte und danach in ein Loch fiel, aus dem er sich immer noch nicht befreit hat. Auch andere machen Fehler, aber er steht dabei unter besonderer Beobachtung nach seiner Vorgeschichte in dieser Saison.

Rückstand: Derzeit kommen für einen Einsatz in der Startelf nach den Erkenntnissen der ersten beiden Testspiele neben den beiden zuvor genannten Spielern Lars Unnerstall, Fabian Holthaus, Mathis Bolly, Mike van Duinen und Didier Ya Konan nicht in Frage. Sie müssen alle im Trainingslager um den Anschluss an die Qualität der anderen Spieler aus dem Kader kämpfen.

Flügelspiel: Es war auch in Aachen offensichtlich, dass der Angriff durch den Einsatz der Jungspunde Ihlas Bebou und Emmanuel Iyoha (Torschütze zum 3:2) nach dem Seitenwechsel deutlich belebt wurde. Beide spielen anscheinend unbelastet auf und stellen eine große Hoffnung für die (nähere) Zukunft dar. Wobei Iyoha bei der deutlich schwächeren Leistung von Didier Ya Konan als alleinige Spitze auch eine Alternative für die Mitte sein sollte. Joel Pohjanpalo hingegen konnte halbwegs überzeugen.