Baloguns Abschied mit Wehmut

Der 25-Jährige sucht noch einen neuen Verein. Allerdings ist er noch wegen seines Fußbruchs außer Gefecht.

Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Er lächelt tapfer in die Kamera. Doch ein wenig Wehmut ist deutlich zu erkennen. Leon Balogun schaut bei den alten Kameraden auf dem Arena-Gelände beim Training vorbei. Obwohl sein Vertrag noch bis Montag bei der Fortuna läuft, ist er bereits jetzt ein Ex-Spieler. Der Vertrag des Verteidigers wurde vom Fußball-Zweitligisten nicht verlängert. Der 25-Jährige, der morgen Geburtstag hat, wäre gerne geblieben, sagt es aber nicht so ausdrücklich.

Mit dem verletzten Ihlas Bebou schaut er der neuen Mannschaft von Fortuna beim Training zu. In einer kurzen Pause kommen seine „Kumpel“ auf ihn zu und umarmen ihn. Wie Erwin Hoffer oder Charly Benschop. „Zu allen meiner Mitspieler hatte ich ein sehr gutes Verhältnis“, sagt Balogun, der sich freut, so viele gute Wünsche zu erhalten. Denn Balogun ist noch nicht wieder einsatzbereit. „Ich kann nur sagen, dass ich in Kürze wieder völlig fit bin“, erklärt der schlaksige Fußball-Profi. Das kann in drei Tagen so weit sein oder auch in anderthalb Wochen.

Deshalb habe es mit einem neuen Verein noch keinen konkreten Abschluss gegeben. „Ich bin eigentlich nicht so festgelegt.“ Ein Profiverein in Deutschland wäre interessant. „Aber auch das Ausland würde mich reizen“, sagt der nigerianische Nationalspieler, der eine Begegnung für sein Heimatland absolvierte und sich direkt schwer verletzte. „Man sollte immer nach vorne schauen, aber wäre der Fußbruch nicht gewesen, wäre ich wohl jetzt bei der WM in Brasilien dabei.“ Der Nationaltrainer des afrikanischen WM-Teilnehmers hatte im Aufgebot der „Super Eagles“ lange einen Platz für Balogun freigehalten. Auch in Zukunft werde Nigeria auf ihn bauen.

„Ich habe schon geschluckt, dass es bei Fortuna nicht weitergegangen ist und auch die WM-Teilnahme nicht möglich war. Aber ich bin ein Mensch, der immer nach vorne schaut“, sagt Balogun, der gerne so schnell wie möglich wieder spielen will. „Ich werde mich jetzt auch nicht unter Druck setzen, um irgendetwas zu machen. Es sollte etwas Vernünftiges sein, wo ich mich weiterentwickeln kann und wo es eine Perspektive gibt.“

Warum hat es bei der Fortuna nicht mehr gereicht?„Mit Sicherheit war es so, dass ich nie richtig in einen Rhythmus gekommen bin und plötzlich nicht mehr das Vertrauen des Trainers bekommen habe“, sagt Balogun, der aber auch ein paar schwächere Leistungen einräumt. „Ich war dann auch teilweise der Leidtragende, obwohl es nicht nur an mir gelegen hat“, erklärt der 25-Jährige, dem das Trainer-Wirwarr offensichtlich nicht gut getan hat.

„Es gibt immer ein paar Dinge, die man hätte besser machen können“, sagt Balogun. „Vielleicht hätte ich es Mike Büskens noch viel schwerer machen müssen, mich rauszunehmen.“ Dennoch überwiegen die positiven Erinnerungen. „Deshalb muss ich mir auch nichts vorwerfen.“