Bröker das warnende Beispiel
Fortunas Trainer scheut kein unbequemes Mittel und wechselt den Stürmer zwei Minuten vor der Pause aus.
Düsseldorf. Manchem Fortunen schien in München der Ernst der Lage nicht bewusst zu sein. Um gegen einen Gegner wie die spielstarken Löwen bestehen zu können, muss eine Mannschaft alles in die Waagschale werfen. Auch Trainer Norbert Meier versucht das auf seine Weise, den Spielern klar zu machen. Die Auswechslung von Thomas Bröker zwei Minuten vor der Pause war ein solches Zeichen.
„Mühe allein genügt nicht“ ist da der passende Spruch. Fortunas Stürmer ist gelaufen, hat gekämpft und einige Bälle behauptet. Aber von der Effizienz, die sich Meier von seinen Offensivkräften erhofft, war beim 27-jährigen Stürmer nichts zu sehen.
Einige der gut gemeinten Pässe von Bröker landeten im gegnerischen Toraus. „Das war nicht kompliziert, das war viel zu wenig. Deshalb habe ich reagiert“, sagte Fortunas Trainer. „Da sollte man jetzt nicht zu viel reininterpretieren. Ich war einfach mit der Leistung von Thomas nicht zufrieden.“
Bröker selbst war zu enttäuscht, um Stellung zu beziehen. Er bat um Verständnis, diesmal nichts zum Spiel sagen zu müssen, als er 45 Minuten nach Spielschluss deprimiert zum Bus trottete. Bröker will sich im Training anbieten und erfährt ganz sicher im Videostudium, worauf es dem Trainer ankommt.
Auf dem Weg der Besserung befindet sich Maximilian Beister. Meier attestierte der HSV-Leihgabe eine deutliche Leistungssteigerung. Der 21-Jährige war an fast allen gefährlichen Aktionen der Fortuna beteiligt. Dass er aber neben seinem achten Saisontreffer zum 1:1 leichtfertig zwei weitere gute Gelegenheiten vergeben hätte, sah Beister anders.
„Den einen Ball hält Münchens Torhüter Kiraly überragend, bei der anderen Chance ziehe ich durch, und dann steht da einer auf der Linie“, erklärte der 21-Jährige. „Was soll ich da machen?“ Ein wenig ratlos klingt Beister. „Er hat sich klasse bewegt und sich ja auch selbst die Chancen herausgespielt“, erklärte Meier den sichtbaren Aufwärtstrend.
Dann kam aber auch bei Beister noch die von Meier geforderte und geförderte Selbstkritik: „Wir müssen uns trotzdem an die eigene Nase fassen“, sagte der Fortune mit der Nummer 11 auf dem Rücken. „Wir haben unsere Chancen ausgelassen. Das war der Knackpunkt in diesem Spiel.“
Während die Rückkehr von Andreas Lambertz vom Trainer positiv bewertet wurde, äußerte er sich nicht zum Fehlen von Sascha Rösler, der die Denkpause wohl auch brauchen konnte. Nur mit ihm wäre die Mannschaft vielleicht effizienter aufgetreten.