WZ-Experte Marcus Feinbier: Gänsehaut im Fortuna-Stadion
Beim Spiel gegen Eintracht Frankfurt schwelgt Fortunas Ex-Stürmer in Erinnerungen.
Düsseldorf. Es hatte etwas von Franz Beckenbauers Gang über den römischen Rasen nach dem WM-Triumph 1990, als es Marcus Feinbier am Montagabend noch einmal an seine alte Wirkungsstätte zog. „Wenn du hier stehst und das Stadion ruft deinen Namen, das ist der Wahnsinn“, sagte Feinbier und blickte verträumt zur Südtribüne.
Das 1:1 der Fortuna im Zweitliga-Spitzenspiel gegen Eintracht Frankfurt steht in der Bedeutung für die Fußballwelt zwar ein klein wenig unter einer Weltmeisterschaft, aber ergreifend fand Feinbier den Abend allemal: „Ich hatte Gänsehaut.“
Schließlich trug der heute 42-jährige Ex-Stürmer von 2005 bis 2007 selbst das Trikot der Fortuna und ist jetzt als Kommentator des WZ-Livetickers wieder hautnah dabei. „Das macht einfach Riesenspass, wieder Stadionluft zu schnuppern und die Fortuna zu begleiten“, sagt er.
24 Tore schoss Feinbier in 53 Ligaspielen für die Düsseldorfer. „Kein schlechter Schnitt. Fast jedes zweite Spiel getroffen“, resümiert er nun. Jedenfalls hat es gereicht, um sich bei den Fortuna-Funktionären dauerhaft ins Gedächtnis zu schießen: Nach dem Spiel gegen Frankfurt stand für „Feini“, wie sie ihn alle nennen, ein Händeschüttel-Marathon an.
In den Katakomben der Arena fiel Team-Betreuer Aleks Spengler als erster aus allen Wolken: „Mensch Junge, was machst du denn hier?“ Co-Trainer Uwe Klein, Vorstands-Boss Peter Frymuth, Manager Wolf Werner und viele andere folgten.
Aber auch Feinbier hat nicht vergessen, dass Düsseldorf eine besondere Station in seinen 19 Jahren als Fußball-Profi war. Ihm gelang damals der Aufstieg in die Zweite Liga noch nicht, aber jetzt fiebert er richtig mit: „Ich wünsche mir natürlich dass die Fortuna aufsteigt.“
Auch an seinen letzten Erfolgsmoment im Fortuna-Trikot erinnert er sich: „Das 2:2 gegen den Hamburger SV II im Mai 2007. Das Spiel haben wir 3:2 gewonnen.“ Ein Stürmer vergisst kein Tor, sagt er.
Unvergessen ist Feinbier auch sein Gastauftritt beim Benefiz-Spiel Ronaldo & Friends gegen Zidane & Friends im Dezember 2005 in der ausverkauften Arena. „Lumpi und ich durften für Fortuna mitspielen.“
Als die Fans seinen Namen riefen, soll Ronaldo ziemlich verdutzt geschaut haben. „Wahrscheinlich hat er gedacht: Wer ist das denn?“, freut sich Feinbier. Weltmeistertitel sind eben nicht alles im Fußball.