Altstadt: Großaufgebot gegen Problemfans
Hunderte Polizisten waren am Montag vor dem Spiel in der Altstadt präsent.
Düsseldorf. Nach 16 Uhr werden die Menschentrauben vor „Engel“ und „Auberge“ in der Bolkerstraße größer und größer, die Fangesänge lauter und lauter. Es ist Viertel vor fünf, als plötzlich Biergläser fliegen. Doch sofort springen Beamte der Einsatzhundertschaft in die Menge, ziehen die Werfer heraus, nehmen Personalien auf.
Aus allen umliegenden Gassen kommen Streifen, nur eine Minute nach dem kleinen Tumult säumen über 20 Polizisten die Terrassen. Der Konflikt ist beendet, bevor er richtig aufflammen kann.
Bereits am Vormittag sind am Montag im Vorfeld der Partie Fortuna Düsseldorf gegen Eintracht Frankfurt Hundertschaftskräfte am Burgplatz und Bolker Stern präsent. Am Nachmittag stehen Polizeibusse in den kleineren Gassen rund um die Bolkerstraße, mehrere Polizisten bewachen jede Kneipe, in der Fans feiern. „Sonst würden die Frankfurter hier nicht mehr stehen“, macht ein Fortuna-Anhänger deutlich.
Dass es bis zum Abend bei lautstarken gegenseitigen Beschimpfungen bleibt, ist aber wohl auch der Tatsache geschuldet, dass die Frankfurter mit weit weniger Fans als erwartet in der Altstadt waren — in der Spitze 300 bis 400. Gerechnet hatte Einsatzleiter Hans-Joachim Kensbock-Rieso mit bis zu 1000. „Wir haben noch nicht einen einzigen gewaltbereiten Fan gesichtet“, bilanziert Polizeisprecher Markus Niesczery gegen 16 Uhr.
Kurz vor 18 Uhr stellt die Polizei an den Eingängen zum U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee Gitter auf, dort geht es für Frankfurt-Fans nicht mehr weiter. Auf einer großen Leuchttafel blinkt das Logo des Gäste-Klubs abwechselnd mit der Anweisung: „200 Meter links — Eintracht-Fan-Shuttle zur Arena“.
„Mit der U-Bahn kommt niemand in den Gästeblock“, hatte Kensbock-Rieso zuvor gewarnt — und das sollte auch von den Fanbeauftragten in Frankfurt verbreitet werden. Viele Frankfurter Fans wurden in Duisburg abgefangen und von dort aus von der Polizei begleitet.
Die meisten der rund 6000 Frankfurter reisten mit Bussen und Autos an und wurden am Stadion zum Parkplatz P2 geleitet. Nur von dort aus geht es zum Gäste-Eingang. Der Anpfiff verschob sich jedoch um fünf Minuten, weil Frankfurter Fans schon beim Einlauf der Spieler Bengalos zündeten.