Dafür hat die Fortuna keine Erklärung
Mit 0:2 und einer bitteren Enttäuschung endet das Spiel gegen den Vorletzten aus Berlin. Der Leistung nach scheint das Team an einen Aufstieg nicht mehr zu glauben.
Düsseldorf. Ostersamstag, 15.50 Uhr, das Ende aller Hoffnungen? Fast schon in Zeitlupe schlenderte Andreas Lambertz den langen Weg von der Mittellinie bis hin zur Fankurve. Er war der einzige Fortune, der sich traute, den treusten Anhängern eine Erklärung zu geben, warum beim 0:2 im Spiel gegen Herthas Bubis fast alles schief gegangen war. Doch mehr als Trost hatte er auch nicht zu bieten. "Wenn es eine Erklärung geben würde, würden wir sie kennen und das schnellstmöglich abstellen", sagte der Mittelfeldspieler. Hilflosigkeit hat sich über den Düsseldorfer Fußball-Regionalligisten gelegt. Es scheint, als wollen die Fortunen nicht aufsteigen. "Man kann den Spielern keinen Vorwurf machen", überraschte der völlig enttäuschte Trainer Uwe Weidemann nach dem Spiel mit Nachsicht, obwohl er in der Pausenansprache gegenüber seinen Spielern ziemlich laut geworden war. "Sie sind zumindest als Mannschaft aufgetreten." Doch ein Team, das noch an den Erfolg und damit an den Aufstieg glaubt, zeigt ganz anderen Einsatz. Fans und Vereinsverantwortliche wollten echte Leidenschaft sehen. "Das war richtig miserabel", sagte Finanzvorstand Werner Sesterhenn vor laufender Kamera. Und er ergänzte: "Das wird Konsequenzen haben."
"Bei uns gibt es keine Grüppchenbildung"
Nur, was folgt jetzt? Man kann kaum einen Spieler bestrafen, denn absichtlich wird keiner so schlecht spielen, wie am Samstag Henri Heeren, der derzeit völlig neben der Spur liegt oder Markus Anfang, der bis zu seinem verletzungsbedingten Ausscheiden gar nicht stattfand. Auch Denis Wolf wird nicht bewusst darüber nachgedacht haben, vor dem 0:2 Doppeltorschütze Ibrahima Traore einfach ziehen zu lassen. Und Marcel Podszus wirkt wie ein Schatten seiner guten Tage. Die Liste ließe sich fast endlos fortsetzen. Gerüchten zufolge, dass es in der Mannschaft nicht stimme und es keinen Teamgeist bei der Fortuna gäbe, trat Jörg Albertz vehement entgegen: "Es gibt keine Grüppchenbildung. Wir haben ältere und jüngere Spieler, aber wir kommen gut miteinander aus", so der 36-Jährige. " Wir brauchen uns nicht bei einem Bier unterhalten, wir müssen vernünftig trainieren und die Leistung auf dem Platz bringen." Da müsste auch bei Albertz mehr zu sehen sein, denn auf die Frage, ob er noch ein weiteres Jahr in der Regionalliga spielen wird, antwortete der Ex-Bundesliga-Profi: "Mit Sicherheit nicht!"Der Gegner war bestimmt nicht der Grund für die Probleme. Denn der Vorletzte der Liga kam dreimal vors Fortuna-Tor, zweimal durften sich die Gäste über Zuordnungsprobleme beim Gegner und über Tore freuen.