Das Abwehr-Bollwerk der Fortuna
Latka kehrt nach Gelbsperre zurück und verteidigt neben Bodzek. Weber und Levels sind außen gesetzt.
Düsseldorf. Auf die Defensive konnte sich Fortunatrainer Lorenz-Günther Köstner bisher verlassen. Zuletzt endeten zwei Duelle des Fußball-Zweitligisten „zu Null“, und zwei Gegentore in 360 Minuten unter Köstner sind durchaus eine stabile Marke. Dabei ist die personelle Besetzung weniger stabil: Beim 2:0 gegen Arminia Bielefeld lief die Abwehrreihe zum vierten Mal in unterschiedlicher Besetzung auf. Bedingt durch Gelbsperren — erst die Altlast aus dem Vorjahr von Tobias Levels, dann erwischte es Adam Bodzek, zuletzt musste Martin Latka aussetzen.
Jetzt, vor dem Spiel bei Dynamo Dresden, sieht es danach aus, als ob Köstner erstmals seine Wunschformation in der Abwehr aufbieten könnte — und dabei dürfte er wohl auf die Routiniers setzen. Der 29-jährige Latka kehrt zurück, wird wieder neben Bodzek (28) in der Innenverteidigung auflaufen. Linksverteidiger Weber (30) war zuletzt vom Trainer so über den grünen Klee gelobt worden, dass er ihn kaum draußen lassen würde. Zumal Weber zuletzt die einzige Konstante war und alle vier Begegnungen absolviert hatte. Auch an Tobias Levels (27) führt auf der Rechtsverteidigerposition aktuell im Kader kein Weg vorbei.
Adam Bodzek gibt sich jedenfalls diplomatisch: „Wir werden sehen, wer dann alles spielt, wir fahren als Mannschaft jedenfalls selbstbewusst dahin.“ Das gilt sicherlich auch für ihn persönlich: Rund um den gelernten Mittelfeldspieler baute Köstner seine neue Defensivformation auf, setzte vor allem auf die Kommunikation untereinander. „Man muss eben viel miteinander sprechen auf dem Feld, vor allem im Zentrum, weil wir da den besten Überblick haben“, sagt Bodzek.
Ganz nebenbei entstand daraus eine kleine Auswärtsserie, die jüngsten vier Begegnungen auf fremdem Platz gingen nicht verloren. Zuletzt verlor die Fortuna am 24. November in Aue (0:3). Am Sonntag geht es nach Dresden, und da wollen Bodzek und Co. ein ähnliches Desaster vermeiden. „Das kann von mir aus so weitergehen, denn wir investieren ja auch einiges dafür.“
Was in Dresden auch nötig sein wird, denn Dynamo kämpft als Drittletzter um jeden Zähler gegen den Abstieg, wird von einer großen Zahl Zuschauer heißblütig unterstützt. Kein leichtes Unterfangen für die Fortunen, dort bei den Schwarz-Gelben kühlen Kopf zu behalten. Das weiß Bodzek: „Das wird ein Kampfspiel. Aber wir wollen etwas holen.“
Um das zu erreichen, muss sich Köstner wieder auf seine Defensive verlassen können, und an Selbstbewusstsein dürfte es nach den bisherigen vier Auftritten nicht mangeln. Zumal sich die ganze Mannschaft beteiligt habe, sagt Adam Bodzek: „Die Abstände zwischen Abwehr, Mittelfeld und Sturm sind nicht so groß wie zu Beginn der Saison. Wir stehen kompakter und sicherer als Team.“ Der Anfang sei jetzt jedenfalls gemacht, aber da gehe auch noch mehr. Vielleicht auch dank Trainer Köstners Wunschformation in der Defensive?