Der Gegener: RW Erfurt - Dotchev geht mit Spielern hart ins Gericht

Nach dem 1:2 gegen Oberhausen übte der Erfurter Trainer deutliche Kritik.

<strong>Düsseldorf. Durch ein 1:2 im eigenen Stadion gegen Aufsteiger RW Oberhausen verpasste Rot-Weiß Erfurt am vergangenen Wochenende den Sprung an die Tabellenspitze der Fußball-Regionalliga, obwohl das Team von Trainer Pavel Dotchev früh in Führung gegangen war. "Aber nach 20 Minuten haben wir aufgehört, Fußball zu spielen. Individuelle Fehler haben uns um den Erfolg gebracht. Bis auf Alexander Schnetzler war ich von der Mannschaft enttäuscht. Nach dem zweiten Gegentreffer waren wir viel zu hektisch, hatten keine Ideen mehr und auch keinen Mut zum Risiko. Oberhausen kam dreimal vor unser Tor und hat zwei Treffer gemacht. Ich bin über die Abwehr sauer und über diese völlig unnötige Niederlage sehr verärgert." Selten ist der ansonsten so ruhige Bulgare mit seinen Spielern derart hart ins Gericht gegangen. Ein deutliches Zeichen dafür, dass die Ansprüche beim DDR-Meister von 1954 und 1955 gestiegen sind. Zwar war die Vereinsspitze durch die gute Arbeit von Pavel Dotchev, der die Rot Weissen nun bereits in der dritten Saison betreut, schon vor der Saison von einem gewissen Erfolg überzeugt und versprach seinen Fans beim Kauf einer Dauerkarte eine "Geld zurück-Garantie" für den Fall, dass die Qualifikation zur eingleisigen Dritten Liga nicht geschafft werden würde.

Die Thüringer haben in dieser Saison bisher kontinuierlich gepunktet

Und obwohl zum schrittweisen Abbau der nach wie vor drückenden Verbindlichkeiten finanziell keine großen Sprünge gemacht werden können und der Verein um Präsident Rolf Rombach das ausgegebene Ziel daher zumindest nach außen hin auch weiterhin nicht revidieren will, so scheint die gute Hinrunde bei den Thüringern nun doch Begehrlichkeiten geweckt zu haben.

Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Zum einen spielt Erfurt sehr ausgeglichen. Sowohl im heimischen Steigerwaldstadion als auch in der Fremde, wo sechs von acht Spielen nicht verloren gingen und sogar vier Siege gelangen, sind die Thüringer in der Lage, kontinuierlich zu punkten. Zum anderen stellt das Team von Pavel Dotchev den besten Angriff der Liga. Bereits 39-mal trafen die Spieler des 42-Jährigen ins schwarze und auch die Tordifferenz ist mit plus 19 die mit Abstand beste aller 19 Klubs.

Den Löwenanteil von 23 Treffern teilt sich dabei ein Trio untereinander auf. Der in Albanien geborene Schweizer Albert Bunjaku, der mit zehn Toren nur einen Treffer hinter dem in der Torjägerliste führenden Wuppertaler Mahir Saglik liegt, der Kongolese Domi Kumbela (7) und Denis Wolf (6), der von 2005 bis zum vergangenen Sommer bei Fortuna Düsseldorf unter Vertrag stand, bilden das magische Erfurter Dreieck.